Dieser älteste Weinbaubereich (GI) von Australien liegt 150 Kilometer nördlich von Sydney im Bundesstaat New South Wales. Es gliedert sich in die beiden Bereiche Lower Hunter Valley und Upper Hunter Valley, die gemeinsam als Hunter bezeichnet werden. Es gibt die Subbereiche Allandale, Belford, Broke Fordwich, Mount View, Pokolbin und Rothbury. Das größere Lower Hunter Valley gilt als „echtes“ Hunter Valley. Hier wurden schon um 1820 von William Kelman (1800-1863) und George Wyndham (1801-1870) erstmals Reben gepflanzt. Der „Vater des australischen Weinbaus“ James Busby (1802-1871) gründete hier im Jahre 1825 die Farm Kirkton. Erst 130 Jahre später wurde das Upper Hunter Valley für den Weinbau erschlossen. Die Weinberge umfassen rund 4.000 Hektar Rebfläche. Sie sind mit den Weißweinsorten Chardonnay, Sémillon, Riesling, Sauvignon Blanc und Verdelho, sowie mit den Rotweinsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir und Shiraz (Syrah) bestockt.
Das heiße Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit sowie Niederschlägen oft zur falschen Zeit (was sich besonders störend bei der Weinlese auswirkt) eignet sich auch auf Grund der Böden eigentlich nicht optimal für den Weinbau. Trotz dieser widrigen Umstände ist der Bereich vor allem durch seine alterungsfähigen Weißweine aus Sémillon berühmt geworden, die früher als „Hunter Riesling“ bezeichnet wurden. Ebenso werden hervorragende Weißweine aus Chardonnay und Rotweine aus Shiraz gekeltert. Bekannte Produzenten sind Allandale, Arrowfield Wines, Brokenwood, Château Pato, Evans Family, Hungerford Hill Vineyards, Lake’s Folly, Lindeman’s, McWilliams (Mount Pleasant), Margan Family, Petersons, Reynolds Yarraman Estate, Rosemount Estate, Rothbury Estate, Tulloch, Tyrrell’s Wines und Wyndham Estate.
Bild: Von Mfunnell at the English Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Link
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“