Das Weingut liegt in der Gemeinde Mercatale Valdarno in der Provinz Arezzo in der Toskana nordöstlich von Siena. Es wurde in den 1970er-Jahren vom deutschen Werbemanager Wolf D. Rogosky gegründet. Der Anlass dazu war die Bekanntschaft mit dem Agronomen Remigio Bordini, der in einem alten Weinberg eine rote Rebsorte entdeckt und diese selektiert hatte. Nach der Elternschaft wurde sie als Caberlot (Cabernet Franc x Merlot) bezeichnet. Rogosky pflante die Rebe auf zwei Hektar mit sehr dichter Bepflanzung, um die Erträge mit maximal 30 hl/ha möglichst niedrig zu halten. Als Berater fungierte der Önologe Dr. Vittorio Fiore. Die Bewirtschaftung erfolgt nach den Regeln von „Lutte Raisonnée“ (Integrierter Pflanzenschutz) ohne chemische Mittel bzw. Düngung. Heute wird das Weingut von Bettina und Moritz Rogosky geführt; als Kellermeister ist Peter Schilling verantwortlich.
Der erste Caberlot-Wein wurde mit langem Barrique-Ausbau in französischen Barriques, Abfüllung ohne Filtration sowie langer Flaschenlagerung vor dem Verkauf vinifiziert. Eine Besonderheit ist, dass die Fässer auf speziellen Gestellen regelmäßig gedreht werden. Der erste vermarktete Jahrgang 1988 erregte durch seine Fülle und Konzentration hohes Aufsehen und wurde zum Kultwein. Das einfarbige Etikett zeigt ein fett mit Pinsel gemaltes schwarzes Kreuz in der Mitte, um den Wein auch von weitem sofort erkennen zu können. Durch die Menge der schwarzen Farbe wird der Jahrgangs-Charakter gezeigt: kräftige Weine = viel Farbe, elegantere Weine = weniger Farbe. Der Rotwein „Il Caberlot“ wird ausschließlich in Magnum- oder Doppelmagnum-Flaschen abgefüllt und nur per Subskription in 3er-Holzkisten verkauft (max. 6 Flaschen je Person). Aus jüngeren Reben wird der früher trinkreife „Il Carnasciale“ gekeltert, die Etiketten tragen im Gegensatz zum „großen Bruder“ ein weißes Kreuz.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien