Vom britischen Weinexperten Robert Joseph wurde 1983 gemeinsam mit Charles Metcalfe das Magazin „Wine International“ gegründet, das 2005 in „Wine & Spirit International“ umbenannt wurde. Gleichzeitig wurde auch der Weinwettbewerb „International Wine Challenge“ und später der Wettbewerb „International Spirit Challenge“ ins Leben gerufen. Joseph bekleidete auch die Funktion des Vorsitzenden, zog sich aber nach dem 2005 erfolgten Verkauf des Magazins inklusive der International Wine Challenge an den Zeitungsherausgeber William Reed zurück. Im ersten Jahr wurden insgesamt bescheidene 38 Weine bewertet, heute sind es jährlich bis 10.000. Damit ist IWC weltweit die größte und auch renommierteste Veranstaltung dieser Art und nennt sich im Untertitel zu Recht „The world’s largest wine competition“. Der Wettbewerb steht unter dem Vorsitz von Charles Metcalfe, Derek Smedley (MW), Tim Atkin (MW) und Sam Harrop (MW). Er wird jährlich durchgeführt. Die Weine müssen bis Ende März eingesendet werden. Die Verkostungen finden zwei Wochen im April in London statt.
Die Weinbewertung wird von 400 bis 500 professionellen Degustatoren in Form von Blindverkostungen durchgeführt. Keiner der Juroren ist aus dem Produzentenkreis. Dabei werden Flights (Gruppen) von je 8 bis 14 Flaschen ähnlicher Weine miteinander verglichen - zum Beispiel nur Weine aus Meursault. Nur Weine mit zumindest 85 Punkten (von maximal 100) kommen in die zweite Runde, das sind in der Regel rund 60%. Spezielle Richter achten jedoch darauf, dass kein Wein ungerechterweise eliminiert wird. Für die fünf Kategorien Sparkling Wines, White Wines, Fortified Wines, Red Wines und Sweet Wines werden Gold- (95 bis 100 Punkte), Silber- (90 bis 94) und Bronzemedaillen (85 bis 89) vergeben. In jeder Kategorie wird auch ein begnadeter Weinmacher bzw. Produzent mit dem „Winemaker of the Year“ ausgezeichnet. Produzenten, die über zumindestens fünf Jahre hindurch konstant Höchstleistungen erbrachten, werden mit der „Trophy“ ausgezeichnet.
Die „Awards“ werden einen Monat später im Mai, die „Trophys“ im Juni bekanntgegeben. Im September gibt es ein Award Dinner, zu dem alle Gewinner eingeladen werden. Dabei wird als letztes Ergebnis aus den Goldmedaillen-Gewinnern der beste Wein je Kategorie als „Champion Trophy Wines“ verkündet. Beim Event 2008 wurden von 1.435 Produzenten aus 39 Ländern über 9.000 Weine eingereicht. Es wurden 267 Gold-, 1.257 Silber- und 2.140 Bronzemedaillen vergeben. Die erfolgreichsten Länder waren Frankreich (696), Australien (587) und Spanien (381). Bei den 116 Trophys waren am erfolgreichsten Frankreich (20), Australien (18), Portugal (13), Italien (10) und Spanien (8). Zu Ehren des fünfmaligen „Winemaker of the Year“ Alois Kracher (1959-2007) aus Österreich wurde die „Sweet Wine Trophy“ in „Alois Kracher Trophy“ umbenannt. 2019 trat die IWC als Sponsor des Wettbewerbs World´s Best Vineyards auf. Siehe auch unter Prämierungen und Weinveranstaltungen.
Bild: Liz Palmer
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen