Die rote Rebsorte stammt aus den USA. Synonyme sind Black Ives, Bordo (Brasilien), Grano d’Oro, Ives, Ives Madeira, Ives Seedling, Ives’ Madeira Seedling und Kittredge (Australien). Es handelt es sich um offen abgeblühten Sämling der Sorte Hartford (Vitis labrusca), der im Jahre 1840 von einem Henry Ives nahe Cincinnati im Bundesstaat Ohio entdeckt wurde. Nach anderen Quellen wurde sie 1846 in West Hartford, der Hauptstadt von Connecticut gefunden. Vermutlich entstammt sie einer natürlichen Kreuzung zwischen Isabella x Labrusca, nach einer zweiten Hypothese zwischen Wildreben der Spezies Labrusca x Aestivalis aus. Ives selbst behauptete, dass die Sorte einem Samen einer europäischen Vinifera namens Madeira entstammt. Es sind also Gene von Vitis labrusca und vielleicht auch von Vitis aestivalis und Vitis vinifera enthalten. Möglicherweise besteht zur in Brasilien angebauten Bordô eine Beziehung. Sie war Kreuzungspartner bei der Neuzüchtung Montefiore.
Die mittel reifende Rebe ist widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten und eignet sich deshalb für den Abau in heißen und feuchten Gebieten. Allerdings reagiert sie empfindlich auf Wasserstress. Sie erbringt dunkelfarbene, extrem farbkräftige Rotweine (in Amerika „Tooth-stainers“ = Zahnfärber genannt) mit ausgeprägtem Foxton. Nach der Prohibition (1920 bis 1933) wurde sie gerne in süßen portweinähnlichen Weinen verwendet, aber auch für die Produktion von Traubensaft genutzt. Heute wird die Sorte in kleinen Mengen in den US-Staaten Arkansas, New York und Pennsylvania angebaut. Im Jahre 2016 wurden keine Bestände mehr ausgewiesen; 2010 waren es noch 16 Hektar gewesen (Statistik Kym Anderson).
