Sehr altes, schon bei den Römern verwendetes Flächenmaß (0,25 Hektar) entsprechend einer Ackerfläche, die man an einem Tag mit einem Joch (Gespann) Ochsen umpflügen konnte. Vermutlich hat das aber auch für Perde gegolten, aber früher wurden vorwiegend Ochsen für landwirtschaftliche Arbeiten verwendet. Der Begriff ist vom lateinischen Jugerum (Iugerum) abgeleitet, was einem Viertel Hektar (2.500 m²) entsprach. Andere Bezeichnungen sind Juchart, Juck, Jück, oder Tagewerk. Als Normmaß wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts das Klafter verwendet; 1.600 Quadratklafter ergaben ein Joch. In Österreich wird es noch heute noch verwendet, hier entspricht ein Joch 5.755 m² (0,57 ha); ein Strich ist ein halbes Joch mit 2.744 m² und ein Metzen ist ein Drittel-Joch mit 1.918 m². Weitere Größen gibt es in Hannover mit 0,655, in Oldenburg mit 0,45 bis 0,56, in der Schweiz mit 0,36 und in Ungarn mit 0,43 Hektar. Von der Bedeutung und der Größe her sind die alten Flächenmaße Acker und Morgen, sowie das angloamerikanische Acre recht ähnlich. Auch im Namen von Einzellagen ist besonders in Deutschland der Name „Joch“ enthalten; zum Beispiel Jochhöhschlößchen. Siehe auch unter Flächenmaße, Hohlmaße und Maßeinheiten.
Bild: von Ralf Roletschek - This photo was taken with Canon PowerShot G5, CC BY-SA 2.5, Link
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien