Die weiße Rebsorte stammt aus Ungarn. Der Name leitet sich von der langgestreckten Traubenform ab (Juhfark = Schafsschwanz). Es gibt rund 80 Synonyme. Einige davon sind Bacso, Balana, Balatoni Szoeloe, Boros, Budai Gohér, Coada Oilor, Dünnschalige, Durbants, Faller, Fehérfrankos, Fehérszölö, Fehér Kadarka, Fehérfrankos, Grünspät, Grünspan, Hosszunyelü, Jufarco, Juhfarku, Lämmerschwanz, Mohacsi, Mustafer, Ovis, Ovisse, Sarboros, Sárfehér, Saska, Schweifler, Silberweiß, Tarpai, Vekonyheju, Vilagos und Vinase. Die Abstammung (Elternschaft) ist noch unklar, weil drei DNA-Analysen drei verschiedene DNA-Profile ergeben haben. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Csomorika (Lämmerschwanz), Hosszunyelü, Mustoasă de Măderat (Mustafer) oder Sárfehér verwechselt werden.
Die mittel reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für Botrytis und Falscher Mehltau und empfindlich gegen Frost. Sie erbringt säurebetonte, rustikale Weißweine. Die Sorte war in Ungarn und auch im Burgenland (Österreich) im 19. Jahrhundert vor der Reblauskatastrophe stark verbreitet. Heute wird sie vor allem im Bereich Nagy-Somló nördlich des Plattensees (Balaton) angebaut und oft mit den Sorten Furmint und Olaszrizling (Welschriesling) verschnitten. Sie war ein Elternteil der Neuzüchtung Korona (1). Im Jahre 2016 wurden in Ungarn 195 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena