Einzellage in der Gemeinde Iphofen (Bereich Steigerwald) im deutschen Anbaugebiet Franken. Sie ist nach dem Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545-1617) benannt. Dieser gründete nicht nur die Würzburger Universität, sondern auch die Stiftung Juliusspital. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden unter dieser neuen Lagenbezeichnung die drei Einzelagen Berg, Rechenberg und Johannisberg zusammengefasst, bei der Flurbereinigung im Jahre 1971 wurde die Rebfläche durch Einbindung von Nachbarflächen nahezu verdoppelt. Weltweit berühmt wurde der Julius-Echter-Berg durch eine 1950er-Riesling-Auslese, die anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten von der britischen Königin Elizabeth II. (1926-2022) im Jahre 1953 an das britische Königshaus in London geliefert wurde.
Die nach Südosten, Süden und Südsüdwesten in Kesselform ausgerichteten Weinberge in 270 bis 370 Meter Seehöhe mit 40 bis 65% Hangneigung umfassen 47 Hektar Rebfläche. Die Böden bestehen aus graubraunem Keuper mit fossilen Anreicherungen und grünem Schilfsandstein mit im oberen Bereich sehr hohem Skelettanteil. Ein Waldgürtel oberhalb des Weinbergs bietet einen guten Windschutz. Hier werden hauptsächlich die Weißweinsorten Silvaner, Riesling, Rieslaner, Traminer, Scheurebe, Weißburgunder (Pinot Blanc) und Grauburgunder (Pinot Gris) kultiviert. Der Julius-Echter-Berg wird zu den besten deutschen Silvanerlagen gezählt. Anteile an der Lage haben zum Beispiel die Weingüter Emmerich Werner, Ilmbacher Hof, Juliusspital, Ruck Johann, Staatlicher Hofkeller Würzburg, Weigand, Weltner Paul, Wirsching Hans und Zehntkeller Iphofen.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach