Der nach der gleichnamigen Stadt benannte sehr große DO-Bereich für Rotweine und Weißweine in der spanischen Region Murcia im südlichsten Teil der Levante. Er wurde bereits im Jahre 1966 klassifiziert. Ende der 1980er Jahre (also rund 100 Jahre später als in Frankreich und Nordspanien) wurde das Gebiet verheerend von der Reblaus befallen. Dies zwang die Winzer zu Neuanpflanzungen und führte zum Anbau qualitativ besserer Rebsorten. Es herrscht kontinentales Klima mit sehr heißen Sommer-Temperaturen bis 40 °Celsius und geringen Niederschlägen vor. Die Weinberge umfassen 41.300 Hekter Rebfläche auf sandigen Böden mit Kalk als Muttergestein und und liegen in 400 bis 800 Meter Seehöhe. Vorwiegend werden Rotweine aus der vorherrschenden Leitsorte Monastrell (85% der Rebfläche), Cencibel (Tempranillo), Garnacha Tinta, Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot produziert. Die Weißweine werden aus den Sorten Airén, Macabeo, Pedro Ximénez und Merseguera gekeltert. Traditionell werden auch natursüße Weine aus überreifen Trauben produziert. Zum Teil wird auch noch die Technik Doble Pasta (Abziehen eines Teiles des gärenden Traubenmostes zwecks extraktreicher Weine) angewendet.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien