Die Französin Odette Kahn (1923-1982) galt als Expertin für Französische Gastronomie und Weine und fungierte diesbezüglich als weltweite Botschafterin. Nach dem Studium von Ökonomie an der berühmten französischen Schule HECJF wurde sie Cheflektorin und später Herausgeberin der beiden Zeitschriften „Cuisine et Vins de France“ und „Revue du Vin de France“. Beim legendären
Paris Wine Tasting im Jahre 1976, bei dem der Mythos von der qualitativen Überlegenheit französischer Weine gegenüber Produkten aus der Neuen Welt gebrochen wurde, fungierte sie als eine der 11 Juroren bzw.
Weinkritiker. Sie war allerdings mit dem überraschenden Ergebnis unzufrieden, distanzierte sich ausdrücklich davon und warf dem englischen Weinhändler und Organisator Steven
Spurrier sogar Manipulation vor.
Kahn war Mitglied der „International Academy of Wine“, sowie von 40
Weinbruderschaften weltweit. Weiters war sie als Autorin des Kochbuchs „La Petite et la Grande Cuisine“ = Die Kleine und Große Küche (1977), sowie als Co-Autorin der Werke „Cuisine sans Souci“ (1974) und „La Vraie Cuisine de l’Alsace“ (1976) aktiv. Kahn nahm an zahlreichen Rundfunk-und Fernsehsendungen teil und war Jurymitglied einiger renommierter kulinarischer Wettbewerbe. Sie wurde oftmals ausgezeichnet, zum Beispiel als „Chevalier du Mérite National“ und „Chevalier du Mérite Agricole“ sowie mit der „Paris Medaille“. Bis Anfang der 1980er-Jahre war sie für den Wettbewerb „Meilleur Sommelier de France“ verantwortlich und war Generalsekretär des Verbandes der Köchinnen und Restaurant-Betreiber. Sie gründete auch den Verein „Amitiés Gastronomiques Internationales“.