Einzellage in Homburg am Main, Ortsteil des Marktes Triefenstein (Bereich Maindreieck) am linken Ufer des Mains im deutschen Anbaugebie Franken. Der Name geht auf das keltische „Calemont“ zurück, was einen „kahlen Berg“ oder auch „heißen Berg“ bezeichnet und sich auf den spärlichen Bewuchs der Gipfel bezieht. Der Weinberg wurde schon im 9. Jahrhundert vermutlich durch Benediktiner-Mönche angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1102 mit der Gründung des Klosters Triefenstein. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) plünderten 1631 die Schweden das Kloster. Zu dieser Zeit lagerten in den dortigen Kellern über 100.000 Liter Wein (ca. 150 Fuder à 720 Liter), ein großer Teil davon dürfte vom Kallmuth gestammt haben. Der letzte Triefensteiner Probst Melchior Zösch (1725-1802) ließ Ende des 18. Jahrhunderts die Stützmauern im Weinberg errichten.
Durch die Säkularisation während der Napoleonischen Kriege kamen Anfang des 19. Jahrhunderts die Kloster Triefenstein-Teile des Weinbergs in Besitz des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Dieses ersteigerte dann 1872 für 20.000 Goldmark einen vorher in Besitz des Staatlichen Hofkellers Würzburg befindlichen Teil hinzu. Durch Landtausch gingen 1957 auch die restlichen Teile der Urlage an Löwenstein. Während der Nazi-Zeit 1935 und dann auch noch 1973 erfolgten Erweiterungen. Diese Flächen umfassen rund 30 Hektar, die sich aus einer Fläche an der Rückseite des Berges sowie zwei nicht zusammenhängenden Enklaven bilden (siehe Karte unten).
Der historische Teil wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt. Er umfasst 12 Hektar Rebfläche (davon 8 terrassiert), ist im Alleinbesitz des Weinguts Fürst Löwenstein und wurde unter der Bezeichnung „Fürstlicher Kallmuth“ als VDP Grosse Lage klassifiziert. Der Hang ersteckt sich in 140 bis 240 Meter Seehöhe und ist mit insgesamt 12 Kilometer langen Trockenmauern von zwei bis fünf Meter Höhe terrassiert. Bis zu 270 Sandsteinstufen führen vom Maintal bis zum Ende der Rebzeilen. Er bildet mit 40 bis 80% Neigung nach Westen, sowie in anderen Bereichen mit 20 bis 50% nach Südwesten bis Südosten ausgerichteten Rebflächen einen nur zum Main hin geöffneten Kessel.
Die Lage zählt in Teilbereichen zu den steilsten Weinbergen Deutschlands mit skelettreichen Böden mit Buntsandstein im oberen und Muschelkalk im unteren Bereich. Es herrscht submediterranes Klima vor, selbst in kühleren Jahren werden dort im Sommer 50 bis 60 °Celsius erreicht. Das niederschlagsarme Klima wird durch wasserführende Schichten mit fünf Quellen im Berg ausgeglichen. Am Berg gibt es viele Orchideenarten und andere seltene wärmeliebende Pflanzen, sowie seltene Schmetterlingsarten wie Himmelblauer Bläuling, Randfleck-Widderchen und Akazienzipfelfalter. Hier werden die Sorten Silvaner, Riesling und Sauvignon Blanc kultiviert.
Anteile an Flächen an der Rückseite des Kallmuth-Berges sowie den zwei Enklaven haben zum Beispiel Winzer der GWF (Winzergemeinschaft Frankenwein), sowie die Weingüter Deppisch Johannes, Huller und H. Martin. Hier werden auch Rotweinsorten wie Spätburgunder (Pinot Noir), Domina, Cabernet Dorsa und Regent angebaut.
Foto von Fürstlicher Kallmuth: VDP.DIE PRÄDIKATSWEINGÜTER
Karte: DWI Deutsches Weininstitut
