Der österreichische Benediktinerabt Alexander Karl (1824-1909) wurde als Sohn eines vermögenden Grundbesitzers geboren. Er studierte Theologie und Philosophie an der Universität Wien und trat 1844 in das Benediktinerstift Melk in Niederösterreich ein, wo er im Jahre 1849 zum Priester geweiht wurde. Hier übte der die Funktionen eines Kämmerers (Verantwortlicher für die Finanzen), Bau- und Gartendirektors und Kellermeisters aus, bevor er schließlich 1875 zum 62. Abt des Stiftes Melk gewählt wurde. Von 1878 bis 1908 war er fünf Legislaturperioden lang Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag.
Er gehörte dem „Verein zum Schutz des österreichischen Weinbaus“ an, dem er auch ab 1896 als Präsident vorstand. Er erwarb sich besondere Verdienste, weil er als einer der ersten beim Auftreten der Reblaus in Österreich die Stifts-Weingüter in Baden und Gumpoldskirchen mit durch amerikanische Unterlagen veredelten Reben bepflanzen ließ, um die gegenüber der Methode skeptischen Weinbauern zu motivieren. Der Abt ließ in Melk einen Obstgarten mit 25 Tafeltraubensorten anlegen. Seiner Initiative verdankt die Wachau auch die charakteristischen, die Landstraßen säumenden Mostobstbäume.
Porträt: von Unbekannt - austria-lexikon.at, Gemeinfrei, Link
Melk: von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach