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Kater

hangover (GB)

Bezeichnung für den körperlicher Zustand (auch Katzenjammer) nach übermäßigem Konsum von Alkohol, einem Rausch. Die Bedeutung ist unklar, nach einer der Versionen leitet sie sich nicht vom Tier, sondern von einer schlampigen Aussprache des Wortes „Katarrh“ ab, das früher einmal im allgemeinen Sprachgebrauch für allgemeines Unwohlsein und Kopfweh verwendet wurde. Eine alte volkstümliche Bezeichnung für einen Rauschzustand war „besoffen wie ein Kater“. Möglicherweise hat dies einen Bezug zur Kellerkatze. Der Zustand äußert sich durch Migräne, starke Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Zittern, Magenschmerzen, Herzrhythmus-Störungen, Übelkeit, Rötung der Haut etc. Neuere Untersuchungen haben auch negative Einflüsse auf die notwendige Traumschlaf-Phase (REM-Schlaf = Rapid Eye Movement) belegt.

Aschenbecher mit Trunkenbold / Cartoon mit betrunkener Katze, die auf Kater wartet

Ursachen

Alkoholische Getränke mit einem geringen Gehalt an Begleitstoffen (wie zum Beispiel Wodka oder klaren Bränden) verursachen selten einen Kater. Bei hohem Gehalt (zum Beispiel Weinbrand, Whisky und Obstbrand) ist dies eher wahrscheinlich. Bei gemischtem Konsum von verschiedenartigen Spirituosen kommt ein Kater häufig vor. Hauptverantwortlich dafür sind Stoffe wie Fuselöle und Histamin, vor allem aber Acetaldehyd (Ethanal). Dieser bei der Gärung als Vorstufe zum Alkohol entstehende Stoff kommt vermehrt in Weinen mit Gärproblemen vor. Er kann von der Leber nur schlecht abgebaut werden und lagert sich an die Synapsen im Gehirn an. Dort wandelt er sich zum schwer abbaubaren Formaldehyd um. Der Abbau von Alkohol wird durch Zucker gehemmt, daher ist der Kater bei süßen alkoholischen Getränken wie Likören und Bowlen besonders intensiv. Der oft ebenfalls genannte Schwefel im Wein ist jedoch nach neuesten Erkenntnissen wahrscheinlich keine Ursache für den Kater.

Bekämpfung

Eine vorbeugende Maßnahme sind fetthaltige Speisen, da diese die Resorption (Alkoholaufnahme in den Körper) verzögern. Maßnahmen gegen einen Kater sind Kopfschmerzmittel, Vitamin C in Form von Orangen, Schwarztee mit Kochsalz, saurem Fisch oder in Wasser aufgelöstes Bullrich-Salz. Die Zuführung von Mineralsalzen (Suppen - vor allem das „Allheilmittel“ Hühnersuppe) und viel Flüssigkeit hilft ebenfalls, da Alkohol den Körper stark entwässert. Ebenso günstig ist eine vermehrte Aufnahme von Vitamin B und A, die beide den Alkoholabbau beschleunigen können. Körperliche Anstrengungen sollten auf jeden Fall wegen zu erwartender Kreislaufprobleme vermieden werden. Absolut negativ ist weiterer bzw. neuerlicher Alkoholkonsum. Er führt zwar zu einer kurzfristigen, subjektiven Besserung des Zustandes, ist aber aus gesundheitlicher Sicht katastrophal.

weiterführende Informationen

Bezüglich Alkoholmissbrauch siehe unter Alkoholismus und Gesundheit. Skurille Geschichten zu diesem Thema von der Antike bis zur Neuzeit mit prominenten Protagonisten findet man unter Rausch, Satyricon und Trinkkultur.

Bild links (Aschenbecher 19. Jhdt): Von Huhu Uet - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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Dr. Edgar Müller

Ich habe großen Respekt vor dem Umfang und der Qualität des wein.plus-Lexikons. Es handelt es sich um eine einzigartige Anlaufstelle für knackige, fundierte Informationen zu Begriffen aus der Welt des Weines.

Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach

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