Österreichische Bezeichnung für zumeist kleinere, oft jahrhundertealte Kelleranlagen, die häufig außerhalb der Weinbaugemeinden nebeneinander angelegt sind. Das Presshaus liegt knapp unter dem Erdniveau. Der sogenannte Kellerhals verbindet die vorderen Räume mit der Kellerröhre, dem eigentlichen Lagerkeller. In diesem ist eine ideale, weil gleichbleibende Kellertemperatur gegeben. Vor allem in Niederösterreich und im Burgenland gibt es viele dieser romantischen Kelleranlagen mit viel Lokalkolorit. Es ist in vielen Weinbauorten auch üblich, in diesen Kellergassen im Herbst nach der Weinlese Kellerfeste zu feiern. Siehe auch unter Brauchtum im Weinbau.
Ein typischer Weinkeller, wie er in vielen Kellergassen zu finden ist. In früheren Jahrhunderten wurden die Decken der Weinkeller meist als Gewölbe ausgeführt, seit dem frühen 20. Jahrhundert sind Konstruktionen aus Stahlbeton gebräuchlich. Viele der alten Keller werden nicht mehr genutzt, da sie oft nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügen oder zu weit entfernt von den sonstigen Produktionsräumlichkeiten eines Weingutes liegen.
Kellergasse Carnuntum: Egon Mark
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien