Eine Einstufung in verschiedene Qualitätsklassen für Wein gab es schon in der Antike; einer der qualitativ besten war der berühmte Falerner. Das bezieht sich einerseits auf das Produkt (Wein), aber auch auf die Weinbaugebiete und die Produzenten. Schon sehr früh erkannte man, dass neben der Arbeit des Winzers auch der Boden und die Umweltbedingungen einen großen Einfluss auf die Weinqualität ausüben. Besonders in Frankreich hat man das Terroir bzw. die Herkunft immer schon hoch gewichtet und im Herkunftssystem Appellation d’Origine Protégée definiert. In Zusammenhang damit stehen die französischen Klassifizierungs-Systeme; siehe dazu unter Bordeaux-Klassifizierung und Burgund-Klassifizierung.
Aber auch in Deutschland wurden schon im 19. Jahrhundert in Bayern und Preußen amtliche Klassifizierungen von Weinbergen und Lagen durchgeführt. Die bekannteste ist die Preußische Lagenklassifikation aus den Jahren 1868 und 1897. Diese wurden als Basis für das 2006 verabschiedete VDP-Klassifikationsmodell herangezogen. Innerhalb der EU wurde 2009 eine neue Weinmarktordnung mit einem für alle Mitgliedsstaaten einheitlichen, ursprungsorientierten, dreistufigen Qualitätssystem für Weine gültig. Aufstellungen von Klassifizierungssystemen sind unter Grand Cru (Weine) und Rebfläche (Lagen) enthalten. Eine komplette Auflistung aller relevanten Stichwörter zum Thema Weinbewertung gibt es unter Weinverkostung.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)