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Kleinbeerigkeit

millerandage (F)

Bezeichnung für die ungenügende Entwicklung bzw. physiologische Störung der Weinrebe, die sich durch ungleichmäßige Größe und ungenügende Ausreifung der Beeren äußert. In der Regel liegt der Anteil der Blüten, die sich zu Beeren entwickeln, je nach Rebsorte bei lediglich 30 bis 60% (Durchblührate), die Rebe nicht alle Früchte zur Vollreife bringen könnte. Es handelt sich Erscheinungsform des Verrieselns, das heißt Befruchtungsstörung. Die häufigste Ursache ist kaltes, regnerisches oder anderweitig schlechtes Wetter in der Blütephase des jährlichen Vegetationszyklus. Es können auch andere Faktoren wie Nährstoffmangel, besonders von Bor, eine Rolle spielen. Zumeist kommt es zu vielen kleinen, grünen und harten Beeren (Schrotkornbeeren), die unreif bleiben. Die Beeren können aber auch zu späterer Reife mit dann hohem Zucker- aber geringem Säuregehalt kommen. Bestimmte Rebsorten bzw. Klone oder Unterlagen sind auf Grund genetischer Disposition besonders anfällig. Das sind u. a. Cabernet Sauvignon, Cot, Gewürztraminer, Muskat-Ottonel, Ortega, Sangiovese, Zinfandel und Zweigelt.

Kleinbeerigkeit - Weintraube mit ganz kleinen, verkümmerten Beeren

Häufig wird fälschlicherweise die Kleinbeerigkeit auch als Parthenokarpie bezeichnet, weil die Beeren scheinbar kernlos sind. Falsch deshalb, weil bei Weinreben noch keine echte Jungfernfrüchtigkeit nachgewiesen werden konnte. Tatsächlich bleiben die Kerne nur klein und weich und werden vom sich bildenden Fruchtfleisch absorbiert. Kleinbeerigkeit kann erhebliche Ertragseinbußen und schlechte Weinqualität verursachen. Im Bild eine Weintraube mit ganz kleinen und unterschiedlich reifen Beeren, die über die ganze Traube verstreut sind. Eine ganz andere, qualitativ positive Eigenschaft sind „kleine Beeren“, die auf Grund aufgrund der geringeren Gesamtbeerengröße und des höheren Verhältnisses von Haut zu Saft qualitativ bessere Weine erbringen (siehe dazu unter Weintraube). Siehe eine Aufstellung aller Krankheiten und Schädlinge unter Rebstock-Feinde.

Bild: By Agne27 - Own work, CC BY-SA 3.0, Link

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Hans-Georg Schwarz

Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.

Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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