Auswahl eines einzelnen Rebstocks mit besonders positiven Eigenschaften bezüglich Reifezeitpunkt, Traubenform, Ertrag sowie Resistenz (Widerstandsfähigkeit) gegen Krankheiten und Umwelt, der dann als Klon (100%-iges Abbild) bezeichnet wird. Dieser wird dann zumeist in Rebschulen als sogenannte Mutterebe für die vegetative Vermehrung verwendet. Kritiker dieser Form beklagen den sich ergebenden Verlust der genetischen Vielfalt in solchen Monokulturen. Dem wird durch das Verwenden verschiedener Klone einer Rebsorte in einem Weingarten Rechnung getragen. Durch verschiedene Klone in einem Weingarten kann auch eine gewisse Risikominimierung bezüglich Rebstockkrankheiten odert Umwelteinflüsse erreicht werden. Im Gegensatz dazu steht die massale Selektion. Siehe zum Themenkomplex auch unter Züchtung und Rebschule.
Im Zusammenhang mit dem Klimawandel wird versucht, von für ein bestimmtes Weinbaugbiet oder Land wichtigsten Rebsorten jene auszuwählen, die sich den veränderten Umweltbedingungen am besten angepasst haben. Zum Beispiel ist in Neuseeland Sauvignon Blanc mit mehr als der Hälfte der Rebfläche die wichtigste Sorte. Dadurch stellt jede Umweltveränderung, wie etwa eine neue Krankheit oder ein neuer Schädling eine wirtschaftliche Gefahr im Land dar. Forscher des Bragato Research Institute (BRI), wollen das Risiko vermindern. In einem siebenjährigen Programm zogen sie mittels genetischer Analysen über 6.000 neue Sauvignon-Blanc-Varianten, die im Frühjahr 2023 in einen Forschungsweingarten gepflanzt wurden. Dort werden sie nun über einige Jahre beobachtet, um ihre jeweiligen Stressreaktionen zu identifizieren. So soll eine Population an Rebstöcken mit einzigartigen genetischen Merkmalen geschaffen werden, die am besten geeignet sind. Ziel des Projekts ist es, 12.000 genetisch verschiedene Sauvignon-Blanc-Reben zu züchten. Siehe zum Themenkomplex auch unter Züchtung und Rebschule.
Quelle zweiter Absatz: Der Winzer
Die Nutzung des Lexikons ist nicht nur zeitsparend, sondern auch äußerst komfortabel. Zudem ist die Aktualität der Informationen perfekt.
Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“