Bezeichnung (auch Haupttrieb, Schenkel oder Arm) für den mehrjährigen, verholzten Teil am oberen Ende des Rebstock-Stammes. Je nach Erziehungssystem werden sie zumeist horizontal (waagrecht), aber auch wie beim Vertiko-System vertikal (senkrecht) aufgebaut. Bei der zweiarmigen Form wird je ein Kordon horizontal links und rechts an Drähten entlang gezogen. Ein einarmiges System ist zum Beispiel Cordon de Royat in der Champagne. An den Kordonen befinden sich die einjährigen Triebe (das einjährige Holz), die unterschiedlich je Erziehungssystem beim Rebschnitt als Zapfen, Strecker oder geschnitten werden (siehe dazu unter Bogen). Aus deren Augen (Knospen) entwickeln sich die neuen, fruchttragenden Triebe.
Bei Erziehungsformen mit Stamm und Kordon spricht man von Kordon-Erziehungssystemen. Genau genommen ist aber damit allein das Erziehungssystem noch nicht genügend charakterisiert und man könnte das auch als Rebschnittform bezeichnen. Denn auch bei der Spaliererziehung wird der Kordonschnitt (Kordonerziehung) angewendet. Kordonschnitt gibt es bei:
Wenn nach dem Anschnitt eines Flach- oder Halbbogens dieser nicht im kommenden Winter weggeschnitten wird, nennt man dies Wechselkordon. Stattdessen werden diese auf kurze Zapfen angeschnitten und erst im darauffolgenden Winter die dann zweijährigen Kordone abgeschnitten. Der Vorteil dieser Form ist die Möglichkeit zu einer Mechanisierung des Rebschnitts.
Siehe zum Themenkomplex komplette Aufstellungen aller Erziehungssysteme unter Erziehungsform sowie aller Tätigkeiten und Maßnahmen im Weinberg unter Weingartenpflege.
Spalier: Von Alfred Deim, CC BY 3.0 at, Link
Drahtrahmen: Von Jason DeRusha - Flickr as Mondavi, CC BY-SA 2.0, Link
Wechselkordon: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden