Geschicklichkeitsspiel im antiken Griechenland, das vor allem im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr.beliebt war. Es wurde ausschließlich von Männern bei den Symposien (Trinkgelagen) gespielt. Beschrieben wurde es von Aeschylos, Antiphanes, Aristophanes, Euripides und Sophokles, die es auch selbst spielten. Auf Vasen aus dieser Zeit werden Szenen gezeigt. Auf dem Sofa liegend mussten einige Tropfen Wein in möglichst hohem Bogen nach einer als Ziel dienenden Schale (Kottabeion) geschleudert werden. Das Ziel sollte dabei, ohne einen Tropfen zu vergießen, mit vernehmlichem Klatschen getroffen werden. Dazu wurde der nach dem Trinken im Kantharos verbliebene letzte Schluck verwendet. Es gab viele Varianten mit verschiedenen Zielen wie Figuren, die getroffen werden oder schwimmenden Schälchen, die versenkt werden mussten. Je nach Erfolg war damit auch ein Liebesorakel verbunden. Weitere im antiken Griechenland und Rom übliche Gepflogenheiten im Zusammenhang mit Weingenuss sind unter Dionysos, Satyricon und Trinkkultur beschrieben. Siehe auch unter Brauchtum im Weinbau.
Das Bild links zeigt einen Kottabos spielenden Weintrinker auf einer Kylix, ein im antiken Griechenland verwendesten flachen Trinkschale 510 vor Christi. Das Bild rechts auf einem Krater (bauchiges Weingefäß) zeigt Kottabos spielende Bankettgäste, während ein Mädchen den Aulos (Rohrblattinstrument ähnlich einer Flöte) spielt.
Bild links: Von Μαρσύας - Eigenes Werk, CC BY 2.5, Link
Bild rechts: Nikias Painter - Marie-Lan Nguyen (User:Jastrow), CC BY 2.5, Link
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena