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Krater

Im antiken Griechenland verwendetes bauchiges Weingefäß (auch Crater, Kratér, dt. Mischkrug) in der Form einer Glocke oder Kruges mit oben weit ausladender Mündung. Diese Gefäße wurden aus Ton oder Bronze hergestellt und mit Reliefs und Malereien versehen. Die meisten hatten eine Höhe von 30 bis 45 Zentimeter und ein Volumen von etw 50 bis 100 Litern. Die ersten der vielen gefundenen Artefakte stammen aus dem 10. Jahrhundert vor Christi. Das Gefäß diente nämlich zum damals üblichen Mischen von Wein mit Wasser. Beim Symposion wurde es regelmäßig verwendet, was durch Trinkgelage-Szenen auf griechischen Vasen-Malereien bezeugt ist. Es stand neben den lagernden Gästen am Boden. Aus dem Krater wurde der Wein dann in die kleineren Oinochoen (Chous, Olpe) gefüllt und von dort in handliche Trinkgefäße wie Kantharos eingeschenkt.

Psykter

Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde ein Gefäß namens Psykter entwickelt, das zusammen mit dem Krater verwendet wurde. Eines der beiden Gefäße enthielt zwecks Kühlung Schnee oder Eiswasser, im anderen befand sich der Wein. Es ist aber nicht gesichert, was tatsächlich in welchem Gefäß war. Vasenmalereien zeigen den Psykter zumeist schwimmend im Krater, der offensichtlich die Kühlmasse enthielt, während aus ersterem Behälter der Wein geschöpft wurde. Es kann aber auch umgekehrt gewesen sein.

Krater - Attika 460 v. Chr., Korinth 550 v. Chr., Vix 6. Jhdt v. Chr., Psykter

Der Krater von Vix

Ein besonders großes Exemplar ist der berühmte „Krater von Vix“. Vix ist ein Ort im burgundischen Côte d’Or nahe der Seine, wo im Jahre 1952 ein Grab einer keltischen Fürstin aus dem 6. Jhdt. v. Chr. gefunden wurde. Eine der Grabbeigaben war ein Krater aus Bronze, der nach dem Design in einer griechischen Werkstätte (Sparta?) gefertigt wurde. Er muss im Handel zwischen den Griechen und Kelten hierher gelangt sein. Der 164 cm hohe und 208,6 kg schwere Krater hat ein Volumen von 1.100 Litern. Die zwei oben angebrachten Griffe enden jeweils in einer Gorgonenbüste (geflügelte Gestalten). Am Hals befindet sich ein Halbrelief, welches schwerbewaffnete Fußkämpfer und Wägen mit Vierergespann zeigt. Siehe auch unter Antike Weine, Kottabos, Satyricon, Trinkkultur und eine Aufstellung der Trinkgefäße von der Antike bis in die Jetztzeit unter Weingefäße.

Krater Attika: Von Leningrad Painter - Jastrow, Gemeinfrei, Link 
Krater Korinth: Von unbekannt - Bibi Saint-Pol, own work, Gemeinfrei, Link
Krater Vix: Von Unbekannt - Virginia.edu/Barbarians, CC BY-SA 2.5, Link 
Psykter: Von Jastrow, Gemeinfrei, Link 

 

Stimmen unserer Mitglieder

Sigi Hiss

Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.

Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen

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