Der bekannte russische Schaumwein „Schampanskoje Krimskoje“ wurde erstmals schon 1799 auf der Halbinsel Krim in damals nur kleinen Mengen für den russischen Zarenhof produziert. In großem Umfang und in entsprechender Qualität erfolgte dies durch Graf Leo Sergejewitsch Golizyn (gest. 1916), der 1878 in Sudak sein heute noch bestehendes Weingut Nowyj Swet gründete und mit seinem Produkt 1900 bei der Pariser Weltausstellung einen Grand-Prix-Pokal errang. Dieses Weingut ist auch heute einer der bedeutendsten Hersteller von Krimsekt. Vor Golizyn hatte unter anderem schon Graf Michail Semjonowitsch Woronzow (1782-1856) mit Schaumweinherstellung experimentiert. Krimsekt gibt es in weiß vor allem aus Aligoté, Chardonnay, Pinot Gris und Riesling, sowie rot aus Cabernet Sauvignon, Madrasa, Merlot, Fetească Neagră und Saperavi.
Im Gegensatz zum französischen Champagner gilt für den Krimsekt keine geschützte Herkunfts-Bezeichnung, die Trauben können auch von außerhalb der Krim stammen. Die größten Produktionsstätten befinden sich in den Städten Charkow, Kiew, Odessa, Sewastopol und Sudak. Jährlich werden etwa 50 Millionen Flaschen produziert. Diese kommen unter verschiedenen Markennamen in den Handel, das sind z. B. Fürst Alexej, Krim, Krimskoye, Ukrainskoje und Zarskoje. Ein Gutteil davon ist traditionellerweise relativ süß ausgebaut. Bekannte Produzenten sind Inkerman, Nowyj Swet und Stolitschnyj mit den Marken Krimskoje, Krim, Zarskoje, Ukrainskoje und Fürst Alexej. Ein bedeutender Abnehmer ist Deutschland.
Flaschen: Von Sven Teschke, Büdingen - Eigenes Werk, Attribution, Link
Karte: Von Martin Kraft - abgeleitet von Karte, CC0, Link
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg