Hellrotes, ziemlich weiches und zähes Schwermetall bzw. Element (Cu). Der lateinische Name Cuprum ist von „aes cyprium“ (Erz von der Insel Zypern) abgeleitet, wo in der Antike Kupfer gewonnen wurde. In der Natur kommt es zumeist in Mineralien wie Buntkupfererz, Kupferkies und Kupferglanz vor. Bei allen höheren Lebewesen ist Kupfer als Bestandteil vieler Enzyme ein essentielles Spurenelement. Als Nährstoff ist es für das Rebstock-Wachstum in geringer Menge erforderlich, da es die Bildung des für die Photosynthese wichtigen Chlorophylls und von Phytoalexinen (Wuchsstoffe) fördert. Kupfermangel äußert sich durch schmale blassgrüne Blätter, vermindertes Triebwachstum, verkürzte Internodien und schwache Wurzelbildung.
Der in den 1870er-Jahren nach Europa eingeschleppte Falsche Mehltau wurde in der Folge erfolgreich durch die Bordeaux-Brühe bekämpft; es handelt sich dabei um eine Kupfersulfat-Lösung. Seitdem wurde Kupfer bzw. Kupferverbindungen im Weinbau als Fungizid massiv verwendet. In den letzten 100 Jahren ist dadurch in den Weingärten eher ein Kupferüberschuss entstanden. Kupfer reichert sich im Boden an und ist nur schwer abbaubar. Dies führt besonders auf saurem Boden zu toxischen Bedingungen. Durch zu hohen Kupfergehalt wird die Befruchtung beeinträchtigt, die Wurzelfunktion gestört und die Blätter vergilben. Eine Düngung mit Humus oder Kalzium (Kalk) neutralisiert die Wirkung. Zu hoher Gehalt im Wein führt zu Trübungen und metallisch-bitterem Geschmack bzw. dem Weinfehler Schwarzer Bruch. Die geschmackliche Wahrnehmungs-Schwelle liegt bei 2 mg/l. Gemäß EU-Verordnung darf der Kupfergehalt im Wein maximal 1 mg/l betragen.
Kupfer-Nugget: von Jurii - image, CC BY 3.0, Link
Kupferkristalle: von Rob Lavinsky, iRocks.com – CC BY-SA 3.0, Link
Kupferoxyd: von Nicole Schüler auf Pixabay
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden