Bezeichnung für einen speziellen Weinfehler; siehe unter Böckser.
Bezeichnung (auch Böxer, Böchser) für vor allem in Jungweinen auftretendem penetranten Aroma. Der Name leitet sich vom typischen, den Ausdünstungen eines Ziegenbocks gleichendem Geruch ab. Es handelt sich um einen der häufigsten Weinfehler, der auch oft eine Ablehnunsgrund bei der Qualitätsweinprüfung ist. Die Böckserformen können in verschiedenen Phasen der Weinbereitung vorkommen. Zumeist treten sie am Ende der Gärung oder in den ersten Wochen bei Ausbau auf dem Geläger auf. Die Ursachen sind vielschichtig und noch nicht alle erforscht. Die häufig auch in Kombination auftretenden Ursachen sind unter anderem mangelnde Nährstoffversorgung beim Wachstum des Rebstocks, Reste von Pflanzenschutzmitteln, erhöhter Einsatz von Kaliumpyrosulfit, zu hohe Gärtemperaturen, hohe pH-Werte...
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena