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Das „Landesweingut Laimburg“ liegt in der Gemeinde Pfatten am Fuße des Mitterberges 17 km südlich von Bozen im Unterland unweit des Kalterer Sees im italienischen Weinbaubereich Südtirol (Region Trentino-Südtirol). Wahrzeichen und Namenspatron ist die gleichnamige aus dem 13. Jahrhundert stammende darüber thronende Burgruine Laimburg. Direktor und Önologe ist Klaus Platter mit Urban Piccolruaz als Kellermeister. Als Teil des „Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg“ ist das Landesweingut seit 1975 dem Südtiroler Weinbau verpflichtet und setzt nach unternehmerischen Kriterien auf Zusammenführung von Forschung und Praxis. So dient ein Teil der Forschung im Bereich „Kellerwirtschaft“ für Weinbau-Pilotprojekte und innovative Entwicklungen. Seit dem 1989/90 erfolgten Bau des „Felsenkellers“ erfüllt der Sonderbetrieb des Landes Südtirol auch eine Repräsentations-Funktion. Die Weinberge des Landesweingutes umfassen 40 Hektar Rebfläche in allen Weinbaubereichen Südtirols auf Gutshöfen mit verschiedensten Böden und Lagen zwischen 200 bis 750 m Seehöhe. Es werden die Weißweinsorten Müller-Thurgau, Chardonnay, Grauburgunder, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Riesling, Goldmuskateller und Gewürztraminer, sowie die Rotweinsorten Blauburgunder, Lagrein, Merlot, Cabernet Sauvignon, Malvasier und Rosenmuskateller kultiviert.

Die Weine aus den Trauben der eigenen Weinberge werden aus den DOC-Bereichen Südtiroler und Kalterersee gekeltert. Die Gärung wird temperaturkontrolliert gesteuert und die Weine möglichst wenig bewegt. Die Qualitätsweine werden stilistisch in zwei Linien vermarktet; der Erlös daraus wird wieder in die Forschung investiert. Die klassischen „Gutsweine“ sind traditionell im Edelstahl, teilweise auch im großen Eichenfass ausgebaute, rebsortentypische Weine. Die „Burgselektion“ steht für die besonders individuellen, vorwiegend im kleinen bzw. großen Holzfass ausgebauten Lagenweine mit charakterstarken ladinischen Namen aus der Sagenwelt der Dolomiten. Bei der Vinifizierung der Weine wird besonderer Wert auf den Charakter der Südtiroler Rebsorten und ihre Lagen gelegt.

Mit dem jüngsten Fund 2.400 Jahre alter Traubenkerne der Spezies Vitis vinifera in einer rätischen Siedlung zwischen der Burgruine Laimburg und dem Landesweingut zählt das Gebiet zu den ältesten Weinbaugebieten im deutschen Sprachraum. Hier zog einst die antike römische Straße „Via-Claudia-Augusta“ vorbei, die von den Ebenen des Po und der Adria bis zur Donau führte. Seit den 1970er-Jahren Jahren versucht die „Laimburg“ zusammen mit seinen botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff diesem Erbe gerecht zu werden. Dies widerspiegelt sich in der Pflege des Rebstocks der autochthonen Sorte Versoaln, die bei Schloss Katzenzungen in der Gemeinde Tisens/Prissian wächst. Es handelt sich dabei mit einem 350 m² großen Blätterdach um die größte und mit altersbestimmten 350 Jahren zu den ältesten Reben der Welt. Hierfür haben 2006 die Gärten von Schloss Trauttmansdorff die Patenschaft übernommen und als Hommage an 3000 Jahre alte Südtiroler Weinkultur nebst Darstellung der Kulturlandschaft „Südtiroler Weinberg“ mit Südtirols autochthonen Rebsorten auch eine begehbare Schatzkammer mit antiken Traubenkernen geschaffen. Das Landesweingut ist auch Ideator und Mitglied der Vereinigung Südtiroler Qualitätsweinhöfe „Tirolensis Ars Vini“ (Viticultori Sudtirolesi).

Mit der 1961 erfolgten Gründung der „Fachschule für Obst, Wein- und Gartenbau Laimburg“, dem 1968 geschaffenen „Versuchskeller des Landes Südtirol“ (späteres Landesweingut) sowie dem „Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg“ 1975 wurde der Grundstein für eine zukunftsweisende Struktur bei der Qualitätsentwicklung in der Südtiroler Landwirtschaft gelegt: Die „Laimburg“ steht heute für ein Zusammenspiel aus Versuchs- und Forschungszentrum, Produktionsbetrieb, schulischer Ausbildungsstätte und Beratungsstelle und ist zugleich Garant für eine moderne Berglandwirtschaft, die ökologisch und ökonomisch mit Nachhaltigkeit produziert.

Stimmen unserer Mitglieder

Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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