In
Österreich gibt es knapp hundert Standorte für die Ausbildung an einer land- und forstwirtschaftlichen Fachschule (LFS). Diese zählen zu den berufsbildenden mittleren Schulen und fallen in die Kompetenz der Länder in Kooperation mit dem BMLFUW (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft). Institute für Forschung und Ausbildung im Weinbau befinden sich in
Klosterneuburg (
Klosterneuburger Weinbauinstitut),
Krems und Mistelbach in Niederösterreich;
Silberberg in der Steiermark sowie Eisenstadt im Burgenland (siehe auch unter
Weinbauausbildung).
Die Landwirtschaftliche Fachschule in Eisenstadt ist eine Berufsbildende Mittlere Schule mit vierjähriger Ausbildungsdauer. Es wird eine fundierte Ausbildung in Weinbau, Kellerwirtschaft, Obstbau, Obstverarbeitung, Gemüsebau, Pflanzenproduktion, Landtechnik, Betriebsmanagement und Marketing angeboten. Einrichtungen für den Praktiuschen Unterreicht sind: Weinbaubetrieb mit modern eingerichteter Kellerei, Gemüsebauanlage mit Glashaus und Folienhäusern, Obstanlage, Obstverarbeitungsraum mit Brennerei, Versuchsflächen für den Getreidebau, Weinlabor, Bodenlabor, Werkstätte für Metall– und Holzbearbeitung, Verkaufskiosk. Die Schüler erhalten mit Abschluss der Schule den Facharbeiterbrief in „Weinbau und Kellerwirtschaft“ oder „Landwirtschaft mit Wein-, Obst- und Gemüsebau“. Nach einer dreijährigen Tätigkeit in der Landwirtschaft und dem Besuch von Vorbereitungskursen kann die Weinbau- und Kellermeisterprüfung abgelegt werden.
Im Schuljahr 2012/13 wurde erstmals ein Aufbaulehrgang für LFS-Absolventen an der HBLA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg eingerichtet. Die höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen vermitteln ihren Absolvent/innen neben der Hochschulberechtigung alle Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie zur Ausübung leitender und gehobener Tätigkeiten in land- und forstwirtschaftlichen Berufen befähigen. Sie dauern 5 Jahre und schließen mit einer Reife- und Diplomprüfung ab. Nach 3 Jahren gehobener beruflicher Tätigkeit wird auf Ansuchen die Standesbezeichnung „Ingenieur/in“ verliehen.