Genetisch uneinheitliche Gruppe einer Kulturpflanzenart, die sich aus mehreren morphologisch und physiologisch voneinander abweichenden Spielarten zusammensetzt. Sie sind durch langandauernde, natürliche Selektion in einem meist eng umrissenen Gebiet autochthon entstanden und deshalb an die ökologischen Bedingungen in diesem sehr gut angepasst. Das bedeutet, dass sie eine hohe Resistenz gegen zum Beispiel Dürre bzw. Trockenheit, Frost, Krankheiten und Schädlinge haben können. Außerdem sind sie relativ ertragssicher, da sie durch die große Streuung ihrer genetischen Eigenschaften auf Standort-Schwankungen wie zum Beispiel Witterung sehr flexibel reagieren. Im Gegensatz zu Hochleistungs-Sorten sind sie meist weniger ertragreich.
Im Weinbau kommen diese zumeist sehr alten Rebsorten vereinzelt in Weinbergen oder als Hausreben vor. In den Rebzucht-Anstalten ist man um ihre Erhaltung sehr bemüht, da bei Neuzüchtungen erwünschte Gene eingekreuzt werden können. Die in der Schweiz unter dem Begriff Alte Gewächse zusammengefassten Sorten zählen zu den Landsorten (siehe einige davon unten im Bild). Siehe eine Aufstellung relevanter Stichwörter unter Weinrebe.
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“