Der Heilige Laurentius von Rom ist der bekannteste Träger des Namens Laurentius. Er wurde in Spanien geboren und starb 258 den Märtyrertod. Er war einer der sieben Diakone in der Stadt Rom, also für die Finanzen und die Sozialarbeit der Kirche von Rom zuständig. Als der römische Bischof Sixtus II. unter dem Christenverfolger Kaiser Valerian (200-260) festgenommen und enthauptet wurde, war sein Diakon Laurentius der Überlieferung nach verzweifelt, dass er nicht wert erachtet wurde, diesen Tod zu teilen. Sixtus tröstete ihn mit der Verheißung, dass er ihm in drei Tagen nachfolgen werde, und erteilte ihm den Auftrag, den Kirchenschatz den Leidenden und Armen auszuteilen. Kaiser Valerian erhob Anspruch auf diese Schätze. Er erbat sich drei Tage Bedenkzeit und verteilte während dieser Frist die Güter. Der erboste Valerian ließ Laurentius foltern und befahl schließlich, ihn über Feuer auf einem Rost langsam zu Tode zu martern. Selbst in diesen fürchterlichen Qualen bewahrte er sich seinen Humor und neckte den Henker, er solle ihn auf dem Feuer wenden, denn der Braten sei auf der einen Seite schon gar.
Laurentius ist einere der meistverehrten Heiligen der Kirche und erhielt fast die Bedeutung von Peter und Paul. Über seinem Grab wurde 330 von Kaiser Konstantin (285-337) die Kirche S. Lorenzo fuori le mura errichtet, weitere 30 Kirchen in Rom sind nach ihm benannt. Der Name (auch Laurenz) bedeutet „Der Lorbeergeschmückte“, sein Gedenktag ist der Todestag 10. August. Zu dieser Zeit beginnt im jährlichen Vegetationszyklus die Phase der Traubenreife. Die Winzer bringen ihm an diesem Tag ihre Erstlingstrauben dar. Nach ihm ist auch die Sorte St. Laurent benannt. Als „Laurentius-Tränen“ werden die Sternschnuppen in den August-Nächten bezeichnet. Laurentius ist Schutzpatron von Spanien, der Städte Rom, Nürnberg, Duderstadt, Merseburg, Havelberg, Wuppertal und Kulm, sowie auch der Köche, der Bierbrauer, der Wirte und allgemein der Weinberge.
Er ist für das Gedeihen der Weintrauben verantwortlich. Kalendersprüche sind: 1) Kommt St. Lorenz mit heißem Hauch - füllt er dem Winzer Fass und Bauch. 2) An Laurenzi, es ist Brauch, hört das Holz zu wachsen auf. 3) Sollen Trauben und Obst sich mehren, müssen mit Lorenz die Gewitter aufhören. Auch die aus dem Elsass stammende rote Rebsorte St. Laurent ist nach dem Heiligen benannt. Siehe auch unter Bauernregeln und Weinheilige.
Bild rechts: Von Wolfgang Sauber - Eigenes Bild, CC BY-SA 3.0, Link
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden