Die rote Rebsorte ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen der Unterlagsrebe Millardet et Grasset 101-14 - offen abgeblüht (Riparia x Rupestris) x Goldriesling (1). Synonyme sind 194-2 Kuhlmann, Frühe Schwarze, Kuhlmann 194-2 und Millot. Es sind Gene von Vitis riparia, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte im Jahre 1911 am Oberlin-Institut in Colmar-Elsass durch den Züchter Eugène Kuhlmann (1858-1932). Die Sorte wurde zu Ehren des Präsidenten von Société vosgienne de viticulture et d'ampélographie Léon Millot (1881-1960) benannt. Mit denselben Eltern entstanden übriegns auch die Neuzüchtungen Etoile I, Etoile II, Lucie Kuhlmann, Maréchal Foch, Maréchal Joffre und Pinard. Die Sorte Léon Millot war außerdem Kreuzungspartner bei der Neuzüchtung Millot-Foch.
Die sehr früh reifende Rebe ist widerstandsfähig gegen Frost und Pilzkrankheiten und ist gut für kühle klimatische Bedingungen geeignet. Sie erbringt farbkräftige Rotweine mit weichen Tanninen. Die Sorte wird auch als Tafeltraube und für Traubensaft-Produktion verwendet. Sie war im Elsass als farbverstärkender Verschnitt sehr beliebt und weit verbreitet; heute sind es nur mehr 54 Hektar. Einen kleinen Bestand gibt es mit 8 Hektar in der Schweiz. In den 1940er-Jahren brachte sie der Weinbaupionier Adhémar de Chaunac (*1896) nach Kanada , wo sie 20 Hektar belegt. Von dort wurde sie in die USA eingeführt, wo sie auf 4 Hektar angebaut wird. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 85 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
