Die rote Rebsorte stammt aus Griechenland. Synonyme sind Aleatiko, Liatico, Liatis, Mavroliatis und Stafili Tu Louliou. Es wird angenommen, dass die Sorte (neben vielen anderen) für die Produktion der berühmten Malvasia-Weine verwendet wurde, die bereits ab dem 13. Jahrhundert vom historischen griechischen Hafen Monemvasia aus verschifft bzw. exportiert wurden. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer oder Namens-Ähnlichkeiten nicht mit der italienischen Sorte Aleatico, sowie den nicht mehr kultivierten Mavrodiates, Mavroliatis und Mayrodiates verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2011 erfolgten DNA-Analysen besteht eine Eltern-Nachkommen-Beziehung mit der Sorte Korinthiaki. Die schon lange bestehende Vermutung, dass es sich bei dieser um eine kernlose Mutation der Liatiko handelt, wurde dadurch widerlegt.
Die früh reifende (wovon sich nach dem griechischen „Iouliatiko“ für Juli der Name ableitet), sehr ertragreiche Rebe ist anfällig für Falschen Mehltau, Traubenfäule und Viren, sowie empfindlich gegen Dürre. Sie erbringt hellfarbige, feinwürzige Rotweine mit moderater Säure und weichen Tanninen, die oft mit den farbkräftigeren Sorten Mandilaria und Kotsifali verschnitten werden. Sie wird auf einigen Inseln in der Ägäis, in Makedonien, aber vor allem auf Kreta angebaut, wo sie für die POP-Rotweine Dafnes und Sitia zugelassen ist. Im Jahre 2016 wurden in Griechenland 2.633 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“