Bezeichnung (auch schütterbeerig oder zottelig) für die Form der Anordnung der Beeren, die neben der Traubenform (geschulterter oder ungeschulterter Umriss) ein charakteristisches morphologisches Kennzeichen einer Weintraube und Tafeltraube ist. Die Beeren sind locker angeordnet, so dass dazwischen im Gegensatz zu dichtbeerigen Trauben ein mehr oder weniger großer Abstand gegeben ist. Dies kann insofern von Vorteil sein, weil mehr Sonnenlicht zu den einzelnen Beeren gelangt und sich dies positiv auf die Reifung auswirkt, sowie außerdem durch besseres Abtropfen und Trockenwerden nach einem Niederschlag weniger Gefahr von Pilzkrankheiten besteht. Bestimmte Rebsorten sind von Natur aus lockerbeerig. Dies kann aber auch durch bei der Blüte nicht befruchtete Beeren und dadurch ausgelöstes Verrieseln verursacht worden sein.
Die Form der Beerenanordnung (dichtbeerig, gemischt, lockerbeerig) ist abhängig der Rebsorte. In der Regel dichtbeerig sind Bacchus, Cabernet Sauvignon, Merlot, Muscat Blanc, alle Pinot-Sorten, Riesling, Sangiovese, Sauvignon Blanc, Silvaner, St. Laurent, Syrah, Traminer, Tempranillo und Zweigelt. Diese erfordern bei der Weingartenpflege gegebenenfalls mehr Aufwand bezüglich Pflanzenschutz. Heute wird aber versucht, spezielle Klone mit den gewünschten Eigenschaften zu züchten. Das Bild zeigt drei verschiedene Klone des Spätburgunders (Pinot Noir). Besonders bei der Züchtung von Tafeltrauben wird großer Wert auf Lockerbeerigkeit gelegt. Siehe auch unter Blüte sowie eine Aufstellung rebsortenrelevanter Stichwörter unter Weinrebe.
Rebsortenbilder : © Rebschule Freytag
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen