Einzellage in der Gemeinde Escherndorf (Bereich Maindreieck) im deutschen Anbaugebiet Franken. Im Jahre 1688 war die Lage „Am Lumpen“ weniger als einen Hektar groß, die heutige Größe wurde durch Zuschlag der drei Lagen Bergsteig, Katzensteig und Oelgrube im Jahre 1912 sowie weitere Veränderungen bei der Flurbereinigung 1970 erreicht. Der Name geht höchstwahrscheinlich auf das armselige Aussehen zurück, die dieser stets von Auswaschung bedrohte Hang nach starken Regengüssen früher geboten hat. Die von Südosten bis Südsüdwesten zum Main hin ausgerichteten sehr steilen Weinberge in 190 bis 270 Meter Seehöhe mit 40 bis 75% Hangneigung ziehen sich in einem weiten Bogen um die Gemeinde Escherndorf herum. Sie umfassen 37 Hektar Rebfläche auf Muschelkalkböden mit im westlichen Teil Einlagerungen von Lettenkeuper und Lösslehmschichten.
Ein Teil der Lage rutscht langsam aber sicher in Richtung Tal. Die Ursache dafür findet sich in den 1960er-Jahren, als im Zuge der Flurbereinigung ein Tälchen der steilen Lage in nicht optimaler Weise aufgefüllt wurde. Der Kessel schützt die Reben im Winter vor kalten Nord- und Ostwinden und fängt im Sommer und Herbst die Sonnenstrahlen wie ein Hohlspiegel ein. Hauptsächlich werden hier die zwei Sorten Silvaner und Riesling, sowie in kleinerem Umfang Scheurebe, Rieslaner und Spätburgunder (Pinot Noir) kultiviert. Der Escherndorfer Lump wird von vielen Experten zu den besten Silvanerlagen der Welt gezählt. Anteile an der Lage haben zum Beispiel die Weingüter Blendel Michael, Braun Heinz, Braun Waldemar, Brennfleck, Erhard Walter, Fröhlich Clemens, Fröhlich Michael, Juliusspital, Sauer Horst, Sauer Rainer, Schäffer Egon, Weingut Am Lump und Zur Schwane.
Bild: Von Oktobersonne - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
