Der in Bergamo geborene Agrikulturchemiker und Önologe Dr. Edmund Mach (1846-1901) studierte an der Chemischen Fachschule des Polytechnikums in Prag und vollendete das Studium am Polytechnikum in Wien. Nach einer zweijährigen Assistentenzeit an der Forstakademie in Mariabrunn wurde er im Jahre 1870 als Adjunkt an die oenochemischen Versuchsstation des Klosterneuburger Weinbauinstituts (Niederösterreich) berufen. Später wurde er erster Direktor der Landwirtschaftlichen Lehranstalt San Michele all’Adige (Südtirol), die er bis zum Jahre 1899 leitete und zu einer Forschungs- und Versuchsanstalt ausbaute. Nach seinem dortigen Ausscheiden wurde er zum Referenten für Obst- und Weinbau in das k.u.k. Ackerbauministerium berufen.
Mach erarbeitete sich umfassende Kenntnisse bezüglich Bodenkunde, Düngung, Pflanzenernährung und des landwirtschaftlichen Versuchswesens. Seine Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung führten zu einer stetigen qualitativen Verbesserung des Wein- und Obstbaus in Südtirol und im Trentino, die sich auf ganz Österreich auswirkten. Er gilt auch als bedeutender Förderer des Südtiroler Winzergenossenschaftswesens des 19. Jahrhunderts. Mach veröffentlichte zahlreiche Werke über den Weinbau. Das waren u. a. „Der Weinbau und die Weine Deutschtirols“, „Die Gährung und die Technologie des Weines“ sowie das mit seinem Schwiegervater August-Wilhelm Freiherr von Babo (1827-1894) publizierte „Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirtschaft“, das insgesamt fünf Auflagen erlebte und zum Standardwerk wurde.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien