Anfang des 20. Jahrhunderts gab es eine große Absatzkrise für den Madeira, die eine Folge der in den 1850er-Jahren eingeschleppten Reblaus und des in den 1870er-Jahren auftretenden Echten Mehltaus war. Im Jahre 1913 schlossen sich deshalb auf der portugiesischen Insel vorerst Welsh & Cunha und Henriques & Camara und nachher auch andere Handelsfirmen zur „Madeira Wine Association“ zusammen, um durch Bündelung der Produktionskosten Synergieeffekte zu erreichen. Die einzelnen Madeirafirmen bzw. Marken blieben aber weitgehend unabhängig. Die zwei Madeirahäuser Blandy’s und Leacock’s fusionierten 1925 und stiegen als Haupteigentümer ein, wobei John Ernest Blandy als Vorsitzender und Thomas L. Mullins als Geschäftsführer fungierte. In der Folge kamen weitere Firmen hinzu, unter anderem das große Unternehmen Cossart Gordon im Jahre 1953. Eine Neugruppierung unter dem Namen „Madeira Wine Company“ gab es 1981.
Im Jahre 1988 ging Blandy eine Partnerschaft mit dem bekannten Portweinhaus Symington ein, um deren Know How in der qualitätsorientierten Produktion und das weltweite Vertriebsnetz zu nutzen. Diese beiden Unternehmen sind nun Haupteigentümer. In der im Jahre 2000 neu renovierten Hauptkellerei in Funchal werden die insgesamt 120 verschiedenen Marken der insgesamt 26 Madeirahäuser produziert. Die künstliche Erwärmung bei der Reifung (Estufagem) erfolgt dabei in Riesentanks. Die Weine werden zwar gemeinsam gelagert, behalten jedoch den eigenen Stil der einzelnen Häuser. Zu den bekanntesten Marken zählen unter anderem Barros, Blandy, Cossart Gordon, Funchal Wine Company, Krohn Brothers, Leacock’s, Luiz Gomes da Conceicão, Miles und Shortridge Lawton. Es werden Jahrgangsweine bis zurück aus dem frühen 19. Jahrhundert vermarktet. Der Madeira-Produktionsanteil aller Marken beträgt etwa 60%. Siehe auch unter größte Weinfirmen der Welt.
