Die weiße Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Grec Blanc, Malvoisie de Lipari (Frankreich); Balsamina Bianca, Graeco, Greco Bianco di Gerace, Greco del Vesuvio, Greco di Cosenza, Greco di Gerace, Greco di Cirò, Greco Maceratino, Malvagia, Malvasia de Banyalbufar, Malvasia delle Lipari, Malvasia di Bosa, Malvasia di Cagliari, Malvasia di Sardegna, Malvasia di Sardegna Aromatica, Malvasia di Ragusa, Montecchiese, Morbidella, Ragusano Bianco, Uva Cerreto, Uva Greca (Italien); Malvasia de la Palma, Malvasía de Tenerife, Malvasía Rosada (Kanaren); Malvasija Dubrovačka, Malvazia Tvrda (Kroatien); Malmsey, Malvasia Cândida (Madeira); Cheres, Malvasía de Sitges, Verdal (Spanien). Es handelt sich um eine der vielen Sorten mit Namensteil Malvasia. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Greco, Greco Bianco, Malvasia Bianca di Candia, Malvasia Bianca di Piemonte, Malvasía de Lanzarote oder Trebbiano Toscano (Balsamina Bianca) verwechselt werden. Eine Mutation mit rötlichen Beeren ist Malvasia di Sardegna Rosada. Einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Hebén x Malvasia di Lipari entstammt Malvasia Babosa.
Viele wurden lange Zeit als eigenständige Sorten angesehen und ihr übereinstimmendes DNA-Profil erst durch mehrere DNA-Analysen aufgeklärt. Dabei wurde auch eine enge Verwandtschaft mit den Sorten Malvasia Bianca Lunga (als Malvasia del Chianti), Malvasia Nera di Brindisi und Malvazija Istarska festgestellt. Es handelt sich vermutlich um eine sehr alte Sorte, deren Herkunft nach wie vor ungewiss ist. Denn für eine oft geäußerte mutmaßliche Einführung im 6. vorchristlichen Jahrhundert nach Sizilien durch die Griechen fehlen genetische und historische Beweise, obwohl einige Indizien dafür sprechen. Die spät reifende Rebe ist anfällig für Echter Mehltau und gefährdet durch einen Spätfrost im Frühjahr. Sie erbringt in der Regel kraftvolle, leicht aromatische Weißweine mit einer moderaten Säure. Die lockerbeerigen Trauben sind bestens zum Trocknen geeignet und werden deshalb oft für die Produktion von Süßweinen (Passito) verwendet. Sie wird unter den verschiedenen Namen im westlichen Mittelmeerraum und im Atlantik (Kanarische Inseln/Spanien, Madeira/Portugal) angebaut.
In Italien ist sie auf Sizilien im DOC-Wein Malvasia delle Lipari, in Kalabrien unter Greco Bianco di Gerace im DOC-Wein Greco di Bianco sowie auf Sardinien unter Malvasia di Sardegna in den DOC-Weinen Malvasia di Cagliari und Malvasia di Bosa zugelassen und wird auf 106 Hektar angebaut. In Kroatien ist sie unter Malvasija Dubrovačka bereits seit 1385 bekannt und wird bei Dubrovnik angebaut. In Portugal ist sie unter Malvasia Cândida auf Madeira und auf dem Festland in den Bereichen Beiras, Lisboa, Trás-os-Montes und Tejo zugelassen. Hier belegt sie aber insgesamt nur mehr 6 Hektar. In Spanien ist sie auf dem Festland unter Malvasía de Sitges in Catalunya vertreten. Weitere Bestände gibt es auf den Kanarischen Inseln unter den Namen Malvasía de Tenerife und Malvasía Rosada. Es wurden aber keine Bestände erfasst (2010 waren es noch 112 ha). Im Jahre 2016 wurden nur mehr insgesamt 113 Hektar Rebfläche mit stark fallender Tendenz ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
