Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Malvasia Negra, Malvasia Nera, Malvasia Nera di Bari, Malvasia Nera di Bitonto, Malvasia Nera di Lecce, Malvasia Nera di Trani und Malvasia Niura. Es handelt sich um eine der zahlreichen zumeist nicht verwandten Sorten mit Namensteil Malvasia (siehe dort). Gemäß im Jahre 2013 erfolgten DNA-Analysen handelt es sich um eine vermutlich natürliche Kreuzung zwischen Malvasia Bianca Lunga x Negroamaro. Dabei wurde festgestellt, dass die bis dahin als eigenständig angesehene Sorte Malvasia Nera di Lecce identisch ist. Außerdem gibt es morphologische Ähnlichkeiten mit der Sorte Malvasia Nera di Basilicata. Die mittel bis spät reifende Rebe erbringt leicht aromatische Rotweine.
Sie wird hauptsächlich in Apulien in den Provinzen Brindisi, Lecce und Taranto angebaut, wo sie häufig mit den beiden Sorten Negroamaro und Susumaniello verschnitten wird. Weitere Bestände gibt es in Kalabrien und in der Toskana. Die Sorte ist in vielen DOC-Weinen zugelassen, das sind unter anderem Aleatico di Puglia, Alezio, Bolgheri, Brindisi, Cacc’e Mmitte di Lucera, Copertino, Cortona, Gioia del Colle, Leverano, Lizzano, Matino, Montecarlo, Nardò, Ostuni, Salice Salentino, Sant’Anna di Isola Capo Rizzuto, Squinzano und Terra d’Otranto. In Italien wird sie auf 1.247 Hektar angebaut. In Spanien belegt sie insgesamt 16 Hektar. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 1.264 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena