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Mammolo

Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Der Name leitet sich vom charakteristischen Veilchenaroma (mammole = Veilchen) des Weines ab. Synonyme alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Broumest (Frankreich); Duraguzza, Mammola, Mammoli, Mammolo Asciutta, Mammolo Fiorentino, Mammolo di Montepulciano, Mammolone di Lucca, Mammolo Grosso, Mammolo Minuto, Mammolo Nero, Mammolo Normale, Mammolo Piccola Rosso Nero, Mammolo Piccolo, Mammolo Pratese, Mammolo Rosso, Mammolo Rosso Tondo, Mammolo Serrato, Mammolo Sgrigliolante, Mammolo Tondo, Mammolo Toscano (Italien); Muntanaccia, Muntanaccio, Muntanacciu, Malvasia Montanaccio, Schiorello, Schiuchitajolo, Sciaccarello, Sciaccarello Nero, Sciaccarellu (Korsika). Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Barbera oder Perricone verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2010 erfolgten DNA-Analysen (mit 34 DNA-Markern) entstammt sie eine vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Boggione Rosso x Uva delle Vecchie. Direkte Nachkommen der Sorte durch natürliche Krezungen sind Biancone di Portoferraio, Caloria, Colombana Nera und Pollera Nera.

Mammolo - Weintraube und Blatt

Die Sorte wurde vom Agronomen Giovanni Soderini (1526-1596) erstmals Ende des 16. Jahrhunderts in der Toskana erwähnt, wobei er noch von roten und weißen Varianten schrieb (die weiße ist sichtlich ausgestorben). Das hohe Alter beweisen zahlreiche Klone.  Diese alle in der Toskana vorkommenden Spielarten stützen die Annahme der toskanischen Herkunft. Von hier gelangte die Sorte vermutlich zur Zeit der Herrschaft der Republik Genua (1284-1768) auf Korsika, wo sie als Sciaccarello bekannt ist. Die mittel bis spät reifende und wuchskräftige Rebe ist anfällig für Botrytis. Sie erbringt fruchtige, eher tannin- und farbschwache Rotweine mit moderatem Alkoholgehalt sowie Aromen nach Veilchen und Kaffee.

Sie ist in der Toskana oft gemeinsam mit der Sorte Sangiovese in zahlreichen DOCG/DOC-Weinen zugelassen. Das sind unter anderem Carmignano, Chianti, Colli dell’Etruria Centrale, Monteregio di Massa Marittima, Morellino di Scansano, Parrina, Pomino, Rosso di Montepulciano und Vino Nobile di Montepulciano. In Italien belegt sie aber mit 26 Hektar nur eine relativ kleine Rebfläche. In Frankreich wird sie hauptsächlich auf der Insel Korsika unter dem Namen Sciaccarello auf insgesamt 885 Hektar angebaut und ist unter anderem in der Appellation Ajaccio zugelassen. Kleine Bestände soll es auch in Australien geben. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 911 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Thorsten Rahn

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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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