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Maréchal Foch

Die rote Rebsorte ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Millardet et Grasset 101-14 (Riparia x Rupestris) offen abgeblüht x Goldriesling (1). Synonyme sind Foch, Kuhlmann 188-2, Marschall Foch und Marshal Fosh. Es sind Gene von Vitis riparia, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts am Oberlin-Institut in Colmar-Elsass durch den Züchter Eugène Kuhlmann (1858-1932). Die Rebe ist nach dem französischen Marschall Ferdinand Foch (1851-1929) benannt, der bezüglich der nach dem Ersten Weltkrieg Deutschland diktierten Waffenstillstands-Bedingungen im Wald von Compiègne bekannt wurde. Beim Verbot des Anbaus dieser Sorte in Deutschland Mitte der 1930er-Jahre hat sicher auch dieser Umstand eine revanchistische Rolle gespielt. Mit denselben Eltern sind auch die Neuzüchtungen Etoile I, Etoile II, Léon Millot, Lucie Kuhlmann, Maréchal Joffre und Pinard entstanden. Die Sorte Maréchal Foch war auch Kreuzungspartner der drei Neuzüchtungen Cabernet Foch, Millot-Foch und Sovereign Opal.

Marechal Foch - Weintraube, Blatt und Porträt von F. Foch

Die früh reifende Rebe ist widerstandsfähig gegen Frost bis minus 32 °Celsius und Pilzkrankheiten. Sie erbringt farbkräftige, tanninreiche Rotweine mit Kräuteraromen und leicht rauchiger Note. Sie war früher in Frankreich an der Loire weit verbreitet, der Bestand ist aber drastisch auf nur mehr 11 Hektar geschrumpft. Weitere Bestände gibt es in der Schweiz (14 ha) und Deutschland (seit 2008 wieder zugelassen, aber noch keine Bestände erfasst). Die für kaltes Klima bestens geeignete Sorte wurde in den 1940er-Jahren vom Weinbaupionier Adhémar de Chaunac (*1896) in Kanada eingeführt, wo sie 94 Hektar belegt. Außerdem wird sie auch in den USA in den Bundesstaaten Illinois, Iowa, New York, Oregon und Wisconsin auf insgesamt 110 Hektar kultiviert. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 229 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Weintraube und Blatt: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 
Ferdinand Foch: Von Johnston, Charles Haven Ladd, Link

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Thomas Götz

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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi

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