Unter Maremma versteht man im weiteren Sinn eine Landschaft in Mittelitalien, zu der die gesamte südliche Toskana und Teile des nördlichen Latium gehören. Ursprünglich war das eine mit dem Tyrrhenischen Meer verbundene Sumpflandschaft, die in römischer Zeit „Maritima Regio“ hieß. Daraus ist der spanische Begriff „Marisma“ (sumpfiges Küstenland) entstanden. Im engeren Sinne umfasst die Maremma aber nur den flachen, von den Hügelketten der Monti dell’Uccellina unterbrochenen Küstenstreifen zwischen dem Golf von Follonica, den Flussläufen der Bruna und des Ombrone sowie der Lagune von Orbetello am Monte Argentario. Das Gebiet wird als „El Dorado“ des Weinbaus und als interessantestes Entwicklungsgebiet der Toskana bezeichnet.
Den Aufschwung beweisen die Investitionen und Beteiligungen an Weingütern von renommierten Häusern wie Antinori, Castello di Fonterutoli, Frescobaldi, Gaja, Rothschild und vielen anderen. Einer der Gründe dafür ist, dass hier viele Weinberge brachlagen, die neu bestockt wurden. Hier vor allem wurde unter anderem der Begriff der Super-Toskaner geboren. Die in der Maremma liegenden DOC/DOCG-Bereiche sind Ansonica Costa dell’Argentario, Bianco di Pitigliano, Maremma Toscana, Montecucco, Monteregio di Massa Marittima, Morellino di Scansano, Parrina, Sovana und Val di Cornia. Im Weinbau wird in der Regel unter Maremma Toscana die südlichste toskanische Provinz Grosseto verstanden. Dieser ehemalige IGT-Bereich wurde 2011 als DOC hochklassifiziert.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)