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Lexikon
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Maria Theresia

Anlässlich der Geburt der Habsburger Herrscherin Maria Theresia (1717-1780) wurde ein Wein aus Langenlois kredenzt, der damals am Hofe ihres Vaters Karl VI. (1685-1740) sehr beliebt war. Die Habsburger hatten große Besitzungen in allen wichtigen Weinbau-Gemeinden des damaligen Westungarns (heutiges Burgenland) und Niederösterreich und ließen Weinbau und Kellerwirtschaft nach neuesten Erkenntnissen betreiben. Weine aus Donnerskirchen, Großhöflein, Gumpoldskirchen, Jois, Neusiedl am See, Purbach, Rust und St. Georgen wurden zum Großteil an den Wiener Hofkeller geliefert. Sie förderte durch viele Verordnungen und Gesetze den Weinbau in Österreich und Ungarn und besuchte häufig ihre Besitztümer.

Maria Theresia - Porträt und Familie

Im Jahre 1743 reiste sie durch das Burgenland und machte auch Station im Schloss Mannersdorf am Leithagebirge. Von der Gemeinde wurde sie zur nächsten Weinlese eingeladen. Samt Hofstaat erschien sie dann auch im Oktober dieses Jahres und erntete eigenhändig ein paar Weintrauben. Ein Obelisk in der Gemeinde erinnert mit folgender Inschrift an das denkwürdige Ereignis: Hier hat Maria Theresia die Hände, welche die Geburt mit Szeptern, Tugend und Lorbeer gefüllt, zum Traubensammeln und allen mühsamen Verrichtungen des Weinlesens erniedrigt. Bis jetzt ist die Geschichte verbürgt, nun folgt der legendenhafte Teil: Die Kaiserin und ihr Gemahl gingen entlang eines Weingartens spazieren. Die vollreifen Trauben lockten sie und so pflückten sie eine davon. Kaum hatten sie einige Beeren verspeist, ertönten ringsum die Signalhörner der Weingartenhüter. Schnell war das Herrscherpaar von finster blickenden Hütern umringt und diese verlangten barsch Strafe in der Höhe von 5 Gulden. Natürlich hatten beide, wie es bei so hohen Persönlichkeiten üblich ist, kein Bargeld bei sich und so wurden sie zum Dorfrichter eskortiert. Sie wurden in den Gemeindekotter eingesperrt, aber später klärte sich alles auf.

Ein oft besuchtes Lieblingsschloss der Herrscherin war Schloss Halbturn im burgenländischen Seewinkel am Neusiedlersee. Dieses noch heute bestehende Schlossweingut wurde von ihrem Gatten Stefan gekauft. Ebenso schätzte sie den Wein aus der Freistadt Rust - besonders den damals schon berühmten Ruster Ausbruch - und war hier im Jahre 1760 zu Gast. Im Jahre 1773 besuchte sie das fürstliche Schloss bzw. Weingut Esterházy in Eisenstadt. Sie liebte den ungarischen Tokajer, ihr Hofarzt Gerard van Swieten (1700-1772) schrieb ihr vor, jeden Tag davon zu trinken. Der russischen Zarin Elisabeth (1709-1762) ließ sie 600 Flaschen zukommen. In der Steiermark schützte sie durch Zölle die lokalen Weine wie u. a. den Schilcher.

Maria Theresia: By Jean-Étienne Liotard - Mozartforum, Public Domain, Link 
Familie: By Heinrich Füger - Belvedere, Public Domain, Link

Stimmen unserer Mitglieder

Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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