Der Weinberg mit 14 Hektar Rebfläche (35 acres) befindet auf den Hängen des Mount Veeder nahe Oakville im kalifornischen Napa Valley. Er ist in Besitz von Tom und Martha May, der Name leitet sich also von der Besitzerin ab (und hat nichts mit der Insel bzw. dem gleichnamigen AVA-Bereich im Bundesstaat Massachusetts zu tun). Es wird ausschließlich Cabernet Sauvignon kultiviert, die Trauben werden vom befreundeten Weingut Heitz verarbeitet. Erstmals wurde 1965 von diesem Weinberg ein Wein gekeltert aber nicht verkauft, der erste kommerzielle Jahrgang war 1966. Der Rotwein wird zumindest 36 Monate in französischen oder amerikanischen Barriquefässern ausgebaut. Er kommt erst frühestens vier Jahre nach der Weinlese in den Verkauf. Die Vermarktung erfolgt mit einem Etikett „Heitz Cellar“, welches eher unauffällig den Text „Martha’s Vineyard“ enthält.
Der tanninbetonte Rotwein ist extrem langlebig. Er entwickelte sich zu einem wahren Kultwein und wird auch in Anlehnung an den Erstwein von Château Mouton-Rothschild als der „Mouton Kaliforniens“ bezeichnet. Der durchlässige Schwemmlandboden aus großteils kiesigem Lehm trägt für die außergewöhnliche Qualität bei. Die Rebstöcke waren mit der nicht reblausresistenten Unterlage AXR 1 veredelt, was (wie dann in der Folge in vielen anderen kalifornischen Weinbergen auch) zum Reblaus-Befall führte. Dadurch war eine komplette Neubestockung im Jahre 1993 erforderlich. Zwischen 1993 und 1995 konnte deshalb kein Wein produziert werden. Vor allem die Jahrgänge 1972, 1974, 1975, 1985, 1991 und 1997 gelten als herausragend. Der Cabernet Sauvignon 1970 des Weinguts war beim legendären Paris Wine Tasting im Jahre 1976 dabei.
