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Martini (Martinstag)

Bezeichnung für ein kirchliches Fest, das in Mitteleuropa vor allem in Bayern, Thüringen und Österreich am Beisetzungstag des Heiligen Martin von Tours (316-397) begangen wird. Der Tag ist von von zahlreichen Bräuchen wie Martinsgansessen (Martinigansl), Martinszug und und Martinssingen geprägt. In Österreich wird an diesem Tag der Wein aus der in diesem Jahr erfolgten Weinlese als Heuriger zum ersten Mal ausgeschenkt; der vorhergehende Jahrgang wird damit ein so genannter „Alter“. Dieses als „Martini“ gefeierte kirchliche Fest löste das germanische Herbstfest ab. Die Weintaufe bzw. Weinsegnung des neuen Jahrganges findet ebenfalls zu Martini am 11. November statt und wird in zahlreichen Weinbaugemeinden gefeiert. Als Lesungstext wird dabei oft die Bibel, Jesus Sirach, Kap. 31, Verse 25 bis 31 verwendet. Vor dieser Weihe darf nach altem Brauch beim Weingenuss nicht zugeprostet werden, sondern statt des üblichen Trinkspruches „Prost“ ist „Mahlzeit“ zu verwenden. Ebenso darf vor der Weintaufe am Martinstag das Weinglas nur mit der linken Hand gehalten werden.

Martin von Tours - Mantelteilung mit Bettler und „Martinigans’l“

Früher war es zu Martini ein häufig gepflegter Brauch, dass die Winzer von Weinkeller zu Weinkeller wanderten und den jungen Wein verkosteten. Entsprach dieser positiv den Erwartungen, wurde er „gelobt“, davon ist das „Martiniloben“ abgeleitet. Später hat sich daraus der Brauch entwickelt, den Tag mit einem Festschmaus aus gebratener Gans mit dem jungen Wein zu feiern. Inzwischen ist das nicht mehr auf den 11. November begrenzt, sondern wird von Ende Oktober bis Ende November begangen. Aus am 11. November gelesenen Trauben wird der Martiniwein gekeltert. Früher wurde in vielen Weinbaugebieten am 11. November der Preis des neuen Weines festgelegt. Gegebenenfalls wurde dieser „Martinipreis“ auch als Basis für die Berechnung von Zahlungen wie zum Beispiel Pacht herangezogen. Siehe auch unter Bauernregeln,  Brauchtum im Weinbau und Weinheilige.

Bild rechts: Von Zyance - Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, Link

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