Bezeichnung (auch Feldselektion, frz. Selection massale; massale = massenhaft) für die Auswahl bestimmter Rebstöcke mit gewünschten positiven Eigenschaften wie hoher Ertrag, gewünschter Reifezeitpunkt, Traubenform (z. B. lockerbeerig) oder Resistenz (zum Beispiel gegen Frost, Trockenheit bzw. Dürre, Pilze) zum Zweck der Reproduktion. Diese werden auch als Elitestock oder Mutterrebe bezeichnet und durch langjährige Beobachtung ermittelt. Das können in diesem Weinberg abhängig von der Stockanzahl auch einzelen, mehrere bis sehr viele sein. Von den ausgewählten Rebstöcken werden Reisige geschnitten und auf passende Unterlagen gepfropft. Damit werden dann tote, kranke oder aus anderen Gründen zu entfernende Rebstöcke ersetzt. Auf diese Weise kann man nach und nach einen gesamten Weinberg erneuern.
Im Gegensatz dazu wird bei der Klonen-Züchtung ein einzelner Rebstock ausgewählt, der in einer Rebschule dann vegetativ vermehrt und in vielen Weinbergen eingesetzt wird. Diese Form wird angewendet, wenn ein komplett neuer Weinberg angelegt werden soll und ist heute weithin üblich. Die Rebstöcke in einem Weinberg sind dann sozusagen alle genetisch zu 100% dentisch - eben Klone. Kritiker dieser Form beklagen den sich ergebenden Verlust der genetischen Vielfalt in solchen Monokulturen. Dem wird durch das Verwenden verschiedener Klone einer Rebsorte in einem Weingarten Rechnung getragen. Siehe auch andere Techniken bezüglich der Produktion bzw. der Vermehrung von Rebstöcken unter Züchtung.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)