Die weiße Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme sind Annereau, Blanc Ramé, Blanc Ramét, Blayais, Bordeaux Blanc, Chalosse, Chalosse de Bordeaux, François Blanc, Gaillac, Gros Meslier, Meslier, Meslier Blanc, Meslier de Seine et Oise, Meslier d’Orléans, Meslier du Gatinais, Meslier du Gers, Meslier Gros, Meslier Jaune, Meslier Vert, Moscade, Moscadet, Pelegarie, Pelgarie und Purgarie. Sie darf auf Grund scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit Folle Blanche, Petit Meslier (Meslier Vert), Prúeras (Annereau) oder Roublot (Meslier) verwechselt werden. Es besteht auch keine Verbindung mit der roten Sorte Meslier Noir. Gemäß 2018 erfolgten DNA-Analysen handelt es sich um eine vermutlich natürliche Kreuzung zwischen Gouais Blanc x Chenin Blanc. Mit denselben Eltern sind übrigens auch die Sorten Balzac Blanc und Colombard entstanden. Eine somatische Mutation mit rötlichfarbenen Beeren ist Meslier Rose.
Eine Rebe namens Meslier wurde erstmals im Jahre 1512 in einem Dokument der Abtei Saint-Germain-des-Prés bei Paris erwähnt. Nach Meinung von Pierre Galet (1921-2019) hat sie sich vom Département Seine-et-Marne im Norden an die Loire, nach Burgund, in die Champagne und Südwest-Frankreich verbreitet. Die mittel reifende Rebe ist anfällig gegen Botrytis und Traubenfäule. Sie erbringt alkoholarme neutrale Weißweine. Früher wurde sie auch für die Produktion der beiden Weinbrände Armagnac und Cognac verwendet. Heute wird die Sorte vor allem in den Départements Gers und Charente angebaut, wo sie für den Likör Pineau des Charentes zugelassen ist. Im Jahre 2016 wurden 13 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
