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Met

mead (GB)
hidromel (PO)
hydromel (F)
mede (N)
hidromiel (ES)
idromele (I)

Der Honigwein ist eines der ältesten, alkoholischen Getränke. Der Ursprung des Namens weist in die Urgeschichte. Die Wortwurzel kommt in allen indogermanischen Sprachen vor und ist zugleich das Stammwort für „Rausch“. Im Sanskrit steht „madhu“ für ein süßes und berauschendes Getränk, aber auch für Honig. Besonders die Germanen haben bereits vor 3.000 Jahren die Kunst der Met-Herstellung gepflegt. Sie benutzten ihn als Rauschtrunk bei kultischen Festen, und da sie die Wirkung des Alkohols nicht verstanden, rankten sich viele Mythen und Sagen um das seltsame Gebräu. Die Veränderung ihrer Sinne schrieben sie einem geheimen Zauber zu, der Met avancierte deshalb bald zum Geschenk der Götter.

Bei den Römern war neben Met auch der süße Honigwein Mulsum beliebt. Heute erlebt der Met eine Wiedergeburt. Sowohl heiß als auch kalt getrunken ist er eine Köstlichkeit. Er wird aus vergorenem Honigsaft (ein Teil Honig, zwei bis vier Teile Wasser) unter Zusatz von Hopfen und verschiedenen Gewürzen gewonnen. Ein altes Rezept aus 1897 beschreibt die Herstellung:

12 Liter Wasser in einen Kessel gießen, ein Zeichen an der Kessel-Innenwand machen, um zu sehen, wie hoch das Wasser steht; 4 Liter Wasser und 3,5 Kilogramm Honig dazufügen. Kocht und schäumt die Flüssigkeit eine halbe Stunde lang, schüttet man eine knappe Handvoll sehr guten Hopfen hinein (stattdessen oder zusätzlich 2 Zweige Rosmarin) und setzt das Kochen so lange fort, bis die Flüssigkeit wieder auf 12 Liter eingedampft ist, was man am Zeichen erkennt. Nun schüttet man das Gebräu in einen Holzbottich, lässt es kurze Zeit abkühlen, mischt vier Esslöffel gute, frische Bierhefe dazu, bedeckt den Bottich mit Tüchern, bindet ihn zu und lässt ihn 48 Stunden stehen. Dann seiht man die Flüssigkeit in ein Fässchen, hängt ein leinenes Beutelchen mit 4 in Scheiben geschnittenen Zitronen, 30 Gramm gestoßenen Zimt, 15 Gramm Kardamom und drei Gewürznelken in dasselbe, verschließt es mit einem Spund, stellt es 6 bis 8 Wochen in den Keller und zieht danach auf Flaschen.

Met - verschiedene Flaschen

Abhängig der verwendeten Zusatzstoffe und des Alterungsprozesses resultiert eine große Bandbreite von Aromen. Für die einzelnen Met-Typen gibt es verschiedene Bezeichnungen wie zum Beispiel Metheglin (Apfel, Nelken, Zimt, Muskatnuss, Lavendel, Kamille), Melomel (Früchte wie Himbeere, Brombeere oder Erdbeere) und Pyment (fermentiert mit Traubenmost). Melomel wurde auch zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet, um die Sommerprodukte für den Winter aufzubewahren.

weiterführende Informationen

Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spezialweine, Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange). 

Bild links: Banneke Feinkost Flüssig

Stimmen unserer Mitglieder

Dominik Trick

Das wein.plus-Lexikon ist ein umfangreiches, fachlich sehr gut recherchiertes Nachschlagewerk. Jederzeit und überall verfügbar, ist es ein unverzichtbarer Bestandteil für den Unterricht geworden, das gleichermaßen von Studierenden und mir genutzt wird. Überaus empfehlenswert!

Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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