Die weiße Rebsorte mit rosafarbenen Beeren stammt aus Bulgarien; der Name bedeutet Roter Muskat bzw. Rote Misket. Synonyme sind Karlovski Misket, Kimionka, Misket Siv, Misket Starozagorski, Misket Sungurlarski, Misket Tcherven, Miskete Tcherven, Sinja Temenuga, Sinya Temenuga, Songurlarski Misket und Yuzhnobalgarski Cherven Misket. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme oder morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Misket Sungurlarski, Misket Varnenski oder Misket Vrachanski verwechselt werden. Es gibt auch keine verwandtschaftlichen Verbindungen zu anderen bulgarischen Misket (Muskat)-Sorten. Sie war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Misket Sungurlarski und Orfej. Somatische Mutationen mit anderen Beerenfarben sind Misket Rozov (kupferrote Beeren) und Misket Byal (weiße Beeren).
Die spät reifende Rebe ist außerordentlich widerstandsfähig gegen Frost und Botrytis, jedoch anfällig gegen beide Mehltauarten. Sie erbringt einfache, eher säurearme Weißweine mit traubigem Aroma und wird auch als Tafeltraube verwendet. Die Sorte ist in Bulgarien weit verbreitet, hauptsächlich in den Provinzen Burgas, Haskovo, Plovdiv und Sliven. Sie wird häufig mit den Sorten Dimyat, Rkatsiteli oder Welschriesling verschnitten. Im Jahre 2016 wurden in Bulgarien 4.349 Hektar Rebfläche mit steigender Tendenz ausgewiesen. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 127 (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien