Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Morrastel (Graciano) x Petit Bouschet. Synonyme sind Garnacho, Gros Morrastel und Morrastel Bouschet à Gros Grains. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Garnacha, Graciano, Grand Noir oder Morrastel à Sarments Érigés (gleiche Eltern) verwechselt werden. Die Kreuzung erfolgte im Jahre 1855 durch Henri Bouschet in Mauguioi. Die früh reifende Rebe ist sehr anfällig für Falscher Mehltau. Sie erbringt farbkräftige Rotweine und wurde deshalb auch als Teinturier (Färbertraube) verwendet. Die Sorte wurde besonders im Languedoc-Roussillon in den Départements Aude und Hérault in großen Mengen angebaut. Sieet hielt sich sehr lange, erst ab Anfang der 1980er-Jahre wurde sie auf Grund von EU-Bestimmungen stark gerodet. Im Jahre 2016 wurden aber nur mehr ein Bestand mit vier Hektar Rebfläche in Australien ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)