Der berühmte Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) war ein lebensfroher, sinnesfreudiger Mensch und schätzte den Weingenuss. Er besuchte gerne den auch unter Touristen sehr bekannten Bezirksteil Grinzing im 19. Wiener Gemeindebezirk Sievering, wo es schon damals viele Heurigen (Buschenschanken) gab. Seine Weinleidenschaft wird durch Briefe an seine Familie untermauert. So schrieb er zum Beispiel an seine Frau Constanze „... aus (dem) lateinischen Briefe merke ich dass ihr keinen Wein trinkt – das ist mir nicht recht (…)“. Seine Trinkfreudigkeit scheint zumindest zeitweise recht ausgeprägt gewesen zu sein, denn sein Vater Leopold Mozart (1719-1787) schrieb ihm folgende warnenden Zeilen: „(…) Nur bitte ich Dich mein lieber Wolfgang keinen Exceß zu machen. Die starken Weine, und vieles Weintrincken ist schädlich (…)“.
Angeblich soll Mozart wie so viele andere Künstler auch den Wein als positives Stimulans bei der Komposition seiner Werke verwendet haben. Einer seiner Lieblingsweine war unter anderem auch der ungarische Tokajer. In Mozarts Oper „Don Giovanni“ wurde dem damals in Wien (Österreich) sehr beliebten italienischen Wein aus Marzemino mit dem Ausruf „Versa il vino! Eccellente Marzemino!“ dieser Rebsorte ein musikalisches Denkmal gesetzt. Mozarts Kompositionen werden von einigen Winzern als positiv beeinflussendes bzw. qualitätsverbesserndes Mittel im Weinberg und im Keller eingesetzt, was allerdings eher in den Bereich der Esoterik einzuordnen ist (siehe dazu unter Musik bei der Weinbereitung).
Tokajer: Von Eszencia.jpg, CC BY-SA 3.0, Link
Marzemino: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
Das wein.plus-Lexikon ist ein umfangreiches, fachlich sehr gut recherchiertes Nachschlagewerk. Jederzeit und überall verfügbar, ist es ein unverzichtbarer Bestandteil für den Unterricht geworden, das gleichermaßen von Studierenden und mir genutzt wird. Überaus empfehlenswert!
Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg