Das Weingut in Haardt (Vorort von Neustadt) im deutschen Anbaugebiet
Pfalz liegt am Fuße des Haardtgebirges. Es wurde im 18. Jahrhundert von der Hugenotten-Familie Catoir gegründet, das älteste auf Weinbau hinweisende Dokument stammt aus dem Jahre 1744. Fast hundert Jahre wurde das Weingut von Frauen geleitet (Urgroßmutter, Großmutter und Mutter des jetzigen Eigentümers). Heute wird es in bereits neunter Generation von Jakob Heinrich Catoir und seinem Sohn Philipp David geführt, Kellermeister ist Martin Franzen. Der Namensteil Müller stammt von einer Großmutter des heutigen Besitzers. Die Weinberge umfassen 20 Hektar Rebfläche in den Einzellagen
Bürgergarten,
Herrenletten,
Herzog und
Mandelring (Haardt), Grain und Mönchgarten (Neustadt an der Weinstraße),
Eselshaut (Mußbach),
Mandelgarten und
Schlössel (Gimmeldingen), sowie Römerbrunnen (Hambach). Es herrschen verschiedene Bodenarten von schwerem Letten über Löß bis zu lehmigem Kies vor. Die dominierende Hauptsorte ist der Riesling mit rund 60% der Fläche (12 ha), gefolgt von Rieslaner, Weißburgunder, Grauburgunder, Muskateller und Scheurebe.
Der große Aufstieg begann Anfang der 1960er-Jahre, als Jakob Heinrich Catoir und sein damaliger Kellermeister Hans Günter Schwarz begannen, rigorose Qualitäts-Maßstäbe einzuführen. Dazu zählten extrem reduzierter Ertrag durch
Ausdünnen und sehr späte Lese mit strengster Selektion von nur vollreifem und gesundem Traubengut. Schon lange vor der heutigen
ökologischen Bewegung wurde ein naturnaher Anbau mit organischer Düngung, Dauer-Begrünung und intensiver Lauberziehung praktiziert. Der fertige Wein wird einmal abgestochen und dabei leicht filtriert und dann bis zur Flaschenabfüllung nicht mehr bewegt. Das Ergebnis sind absolut reintönige und fruchtige Weine. Es werden auch edelsüße Prädikate bis Eiswein gekeltert. Jährlich werden rund 130.000 Flaschen Wein produziert. Das Weingut ist Mitglied beim
VDP (Verband deutscher Prädikatsweingüter).