Bezeichnung für unverrottete organische Materialien, die sich vom niederdeutschen „mul“ für „zerfallende Erde oder Staub“ oder von „mulsch“ für „angefault, weich“ ableitet. Im Garten- und Weinbau ist darunter eine Bodenbedeckung zu verstehen. Mulchen ist eine typische Maßnahme des Biologischen bzw. Integrierten Pflanzenschutzes. Vor dem Winter wird der Weingartenboden zumeist mit organischen Materialien pflanzlichen Ursprungs abgedeckt. Verwendet werden z. B. Stroh, Rinde (links), Laub (rechts), Torf, Grünguthäcksel, lebende Pflanzen und der beim Rebschnitt entstandene Abfall. Dadurch wird Austrocknen des Bodens durch Evaporation (Verdunstung) des Wassers aus dem Boden verhindert, eine gute Bewässerung bewirkt und Unkrautwuchs unterdrückt.
Nach ein bis drei Jahren hat sich das organische Material in den Boden eingearbeitet. Durch die langsame Verrottung werden dem Boden wichtige Nährstoffe zugeführt und die Bodenstruktur und der Gehalt an Humus verbessert. Für die Auspflanzung neuer Rebstöcke werden neuerdings auch Mulchfolien verwendet, in deren ausgesparte Löcher die Jungpflanzen eingesetzt werden. Dies hält den Boden warm und verhindert ebenfalls eine Verdunstung. Eine besondere Form des Mulchens ist die Begrünung, die manchmal auch als Mulchwirtschaft bezeichnet wird. Mulch wird auch im Weinbau als eines der Mittel für organische Düngung eingesetzt, die durch Verrottung zu Kompost werden und zur Humusbildung beitragen. Siehe auch unter Weingartenpflege.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien