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Negramoll

Die rote Rebsorte stammt aus Spanien. Synonyme alphabetische nach Ländern gruppiert sind Molar, Rabo de Ovelha Tinto, Saborinho, Tinta de Madeira, Tinta Madeira, Tinta Mole, Tinta Negra, Tinta Negra Mole (Portugal); Mollar, Mollar Cano, Mollar de Cádiz, Mollar de Granada, Mollar de Huelva, Morisca, Mulata, Negra Mole, Negramolle, Verdejo Negro, Verdejo Tinto (Spanien); Mollar, Mollar de América, Mollar ICA, Negra Criolla (Südamerika). Sie darf trotz scheinbar darauf hindeutender Synonyme oder morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Listán Negro, Listán Prieto, Mollard, Mulata oder Preto Martinho verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2018 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Hebén x unbekanntem Vatersorte. Dies basiert allerdings auf nur 20 DNA-Markern (siehe unter Molekulargenetik). Direkte Nachkommen sind Egiodola (Neuzüchtung), sowie Preto Cardana und Quebranta (aus vermutlich natürlichen Kreuzungen). Auf der Kanareninsel Teneriffa gibt es eine rosabeerige Mutation Negramoll Mulato.

In Andalusien wurde sie 1787 unter Mollar erwähnt. Sie war auf den Kanarischen Inseln (Spanien) und auf Madeira (Portugal) im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Vermutlich wurde sie im 18. Jahrhundert von Andalusien auf diese Inseln gebracht. Aber die Sorte könnte noch viel älter ein. Denn ein Dokument aus dem Jahre 1614 und andere Quellen lassen darauf schließen, dass eine Sorte namens Mollar bereits zu dieser Zeit in Argentinien, Bolivien, Chile und Peru angebaut wurde. Gemäß im Jahre 2006 durchgeführten DNA-Analysen sind die südamerikanische Mollar und die spanische Negramoll identisch.

Die Rebe erbringt alkoholreiche, aromatische Rotweine mit weichen Tanninen. In Portugal wird sie auf Madeira unter Tinta Negra Mole für Herstellung der einfachsten Madeira-Typen, sowie auf den Azoren unter Saborinho angebaut. Die Gesamtfläche beträgt 605 Hektar. In Spanien wird sie auf Teneriffa (Kanarische Inseln) unter Negramoll und in der Extremadura unter Mollar angebaut und belegt insgesamt 1.149 Hektar. In Peru ist sie unter Mollar mit 1.252 Hektar die häufigste Rebsorte. Sie wird hier für den Branntwein Pisco verwendet. In Australien wird sie auf sechs Hektar angebaut. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 3.011 Hektar Rebfläche erfasst. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 145 (Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012

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Dominik Trick

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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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