Allgemeine Bezeichnung (lat. nékrosis = das Töten, auch Nekrobiose) für das Absterben (Verdorren) von Zellen, Gewebsteilen oder Organbezirken bei Pflanzen als pathologische Reaktion auf bestimmte Einwirkungen mit unterschiedlicher Ursache (bei kompletten Absterben einer Pflanze spricht man von Apoplexie). Eine Nekrose wird durch schädigende Einflüsse auf die Zelle ausgelöst. Die Ursachen sind Mangel an Nährstoffen und Sauerstoff, Gifte, zu hoher Gehalt an Salz im Boden, Wasserstress (Wassermangel), Radioaktivität etc. In der Folge kommt es im Gewebe zum Absterben der Zellen und danach zumeist zu einer Entzündungsreaktion. Je nach Gewebsart und Schadensausmaß heilt die Nekrose durch Nachwachsen überlebender Zellen komplett ab, oder aber der abgestorbene Gewebeteil wird durch eine bindegewebige Narbe ersetzt.
Die Nekrose äußert sich hauptsächlich zuerst durch eine gelbe oder rote bis schwarzbraune Verfärbung der Blätter. Später bilden sich auf den Blättern nekrotische Stellen (dunkle Pusteln). Im Weinbau ist Nekrose ein Symptom bzw. Folgeerscheinung bei vielen verschiedenen Erkrankungen, die sich durch dunkle Verfärbungen von Wurzeln, verholzten Teilen und Laubwerk des Rebstocks zeigt. Die Ursachen können unter anderem Spezies bestimmter Bakterien, Viren oder Pilzen sein. Rebstock-Krankheiten mit nekrotischen Symptomen sind Bakterien-Nekrose, Chlorose, Esca, Eutypiose, Flavescence dorée, Falscher Mehltau, Pierce Disease, Roter Brenner, Schwarzfäule, Schwarzflecken-Krankheit, Schwarzfuß-Krankheit, Stiellähme, Vergilbung und Weißfäule. Siehe auch eine Aufstellung aller Krankheiten und Schädlinge unter Rebstock-Feinde.
Esca: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0 at, Link
Schwarzfuß-Krankheit: Versuchszentrum Laimburg
Pierce Disease: ©enbiotech s.r.l.
Eutypiose: INRA Science & Impact - Photo P. Lecomte
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg